(Frankfurt a. M., 01.12.2023) Seit mehr als 20 Jahren vernetzt VDE Renewables mit dem Format Financial Dialogue Banken und Versicherungen mit Herstellern aus dem Bereich Erneuerbare Energien. Mit dieser Initiative wurde der Markthochlauf der Photovoltaik erfolgreich begleitet, was seit 2022 als Blaupause dient für eine ähnliche Strategie im Bereich Wasserstoffwirtschaft. „Wir sind letztes Jahr mit dem ersten Financial Dialogue Hydrogen beim Hydrogen Dialogue in Nürnberg gestartet“, sagt Burkhard Holder, Programm-Direktor VDE Financial Dialogue. „Dieses Jahr sind wir bereits bei einem Format angelangt, das mit Leit-Workshops an vier Standorten in Deutschland stattfindet. Aufgrund der aktuellen Haushaltssituation und der sich weiter verschärfenden geopolitischen Lage ist diese Plattform wichtiger denn je.“
Ergebnisse aus den Leit-Workshops: Chancen wahrnehmen statt Krisenmodus fahren
Die Inhalte der Leit-Workshops wurden an die aktuellen Entwicklungen angepasst, wobei die derzeitigen Herausforderungen eher im Sinne einer Chance denn im Sinne einer Krise diskutiert wurden. Die Teilnehmer, wozu auch der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV), der Bundesverband für Energiespeicher-Systeme (BVES), Infraserv-Höchst, EIT InnoEnergy und die Fraunhofer Ausbildungsakademie für Wasserstoffwirtschaft gehören, sprechen sich dafür aus, die Situation der deutschen Wasserstoffwirtschaft klar zu analysieren, alle Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen und daraus Empfehlungen abzuleiten. Burkhard Holder sagt: „Förderungen müssen auf wirtschaftlich wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle fokussiert werden. Wir brauchen leistungsfähige Regelwerke und gleichzeitig so wenig Bürokratie wie möglich. Internationale Standards müssen durch Pre-Standards ergänzt werden – dazu gehört auch eine gewisse Fehlerkultur, um schneller und international erfolgreich zu werden.“
Grüner Wasserstoff aus Europa, Transparenz für Fachkräfte
Als weiterer zentraler Aspekt wurde in den Leitworkshops erarbeitet, dass bei der Produktion von grünem Wasserstoff Standorte in Europa im Fokus stehen sollten. Da genügend Potenzial vorhanden sei, die zu wettbewerbsfähigen Preisen zu realisieren, könne auf diese Weise der Gedanke einer partnerschaftlichen Wirtschaftsunion im Energiesektor gestärkt und geopolitische Abhängigkeiten reduziert werden. Das Thema Fachkräfte diskutierten die Teilnehmer weniger im Sinne des allgegenwärtigen Mangels, sondern eher in Richtung der Frage, wer heute überhaupt auf die Idee kommen könnte, in die Wasserstoffwirtschaft zu gehen. Holder dazu: „Da wir keinen etablierten Markt haben, ist es schwierig, Menschen dafür zu interessieren. Also brauchen wir Transparenz und Vertrauen in die Marktentwicklung, um eine Perspektive zu schaffen. Damit werden wir Kompetenzträger mit energietechnischem Hintergrund und Fähigkeiten in Service und Wartung auch gewinnen können.“
Innovation Stage und High Level Panel auf dem Hydrogen Dialogue Nürnberg
Am 6. Dezember 2023 wird auf der Innovation Stage beim Hydrogen Dialogue Summit & Expo in Nürnberg das Hauptaugenmerk auf den Themen Bankfähigkeit, Versicherbarkeit sowie Bürokratieabbau und den notwendigen Anpassungen von Regelwerken liegen. Dazu kommen Vertreter aus Industrie, Finanzwesen und Rechtsgemeinschaft zusammen, um die künftige Ausrichtung der Wasserstoffwirtschaft zu diskutieren und zu gestalten. Beim High Level Panel am 7. Dezember 2023 werden auf Basis der Ergebnisse aus den Leit-Workshops wirtschaftliche, technische und politische Perspektiven bewertet und Empfehlungen für alle Beteiligten entworfen, um die Wasserstoffwirtschaft nachhaltig und erfolgreich zu entwickeln.
Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg, Karl-Schönleben-Straße 1, 90471 Nürnberg, NCC Mitte & Halle 10.0. Weitere Informationen hier zu finden.