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15.09.2016

Vorstandsperiode 2011-2013 - Rückblick und Bilanz

Arbeitsschwerpunkte, Erreichtes und Handlungsfelder für die Zukunft

Als der nun abgelöste Vorstand seine Amtsperiode am Anfang des Jahres 2011 antrat, hat er sich eine Reihe von Schwerpunktfeldern gewählt. Als erstes sollte die Position der ETG als Ansprech­partner für Politik und Gesellschaft zu energietechnischen Themen weiter ausgebaut werden – mit dieser Priorisierung haben wir auch dem starken Interesse der ETG-Mitglieder daran Rechnung getragen, dass die ETG sich einmischt und zu Wort meldet. Wir haben in den zurückliegenden drei Jahren 8 weitere Studien zu den aktuellen energiepolitischen und –technischen Fragen vorgestellt und stellen immer wieder fest, dass wir von den verschie­densten gesell­schaftlichen Gruppen in Anspruch genommen und zitiert werden. Acht substanzielle Studien, die nahezu ausschließlich auf ehrenamtlichen Engagement beruhen, sind eine stolze Leistung, für die ich an dieser Stelle auch einmal allen Mitwirkenden im Namen aller Mitglieder danken möchte. In den Vorstandszielen stand für die laufende Wahlperiode aber auch, dass wir auch in Europa stärker wahrgenommen werden wollen. Erste Schritte dazu sind vollzogen ‑ die ETG hat maßgeblich zur EUREL-Studie „ Electrical Power Vision 2040“ unter Leitung meines Vorgängers, Herrn Prof. Schröppel, beigetragen, und es wird eine Folgestudie geben (siehe Beitrag I3) . Auch die Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften der ETG in Österreich und der Schweiz ist gut etabliert. Aber im Vergleich zur inländischen Position der ETG können wir in Europa sicher noch weiter zulegen. Insofern hoffe ich, dass der neue Vorstand dies im Auge behält – man könnte beispielsweise die D-A-CH-Zusammenarbeit auf weitere Länder ausdehnen.

Mit der zunehmend intensiven energiepolitischen Diskussion in Deutschland und den häufigeren Stel­lungnahmen der ETG haben wir allerdings auch lernen müssen, dass die logische Konsequenz von externer Positionierung eines Verbandes mit breiter Mitgliedschaft eine intensivere interne Diskus­sion ist. Die Leser der Mitgliederinformationen haben es im Leserforum gesehen, wir haben es aber auch beim Abschluss der einen oder anderen Studie bemerkt. Die Lehre daraus ist, dass sowohl die interne Diskussion als auch die Abstimmung von Aussagen aufwendiger und vielleicht an der einen oder anderen Stelle auch etwas formaler werden – je pointierter Positionen werden sollen, desto eher trifft dies zu. Dies ist sicherlich ein Thema, dem sich der neue Vorstand weiterhin wird widmen müssen.

Das zweite Schwerpunktthema war die Weiterentwicklung der ETG als Netzwerk kompetenter Mit­glieder. Während wir uns in der Periode 2008-2010 neben der institutionalisierten Arbeit in den Fach­bereichen vor allem um die Zusammenarbeit mit dem im Young Net organisierten Studenten geküm­mert hatten, lag unser Fokus diesmal auf der Gruppe der Young Profes­sionals – einer Gruppe inner­halb unserer Mitgliedschaft, die bisher sehr wenig Berührungspunkte mit den Fachgesellschaften hatte, da die Berufung in die Fachbereiche normalerweise Berufserfahrung voraussetzt. Wir konnten hier auf eine Gruppe von Berufsanfängern bauen, die schon als Studenten intensiv mit uns zusam­mengearbeitet hatte und die glücklicherweise nicht den leider nicht unüblichen Weg einschlagen wollten, aus dem fehlenden Angebot des VDE für ihre Altersgruppe zu folgern, das man sich dann halt erst einmal mehr ums berufliche Fortkommen und weniger um den VDE kümmert. Sichtbare Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind spezielle Veranstaltungen für Berufsanfänger im Umfeld der VDE- und ETG-Kongresse oder die Mitwirkung von Young Professionals an unseren Studien – und im Hintergrund gibt es noch mehr.

Eine der Stärken des VDE ist seine Breite sowohl fachlich als auch über die zeitliche Entwicklung von Themen, beginnend mit der wissenschaftlich ausgerichteten Arbeit in den Fachgesellschaften und fortgesetzt in der anwendungsorientierten Normungsarbeit in der DKE oder der Erarbeitung von Richtlinien im FNN. Diese Stärke kommt allerdings nur zum Tragen, wenn die verschiedenen Bereiche auch regelmäßig zusammenarbeiten. Deshalb hatten wir uns vorgenommen, die DKE systematischer als bisher in unsere Arbeit, vor allem unsere Kon­feren­zen und Seminare einzubinden. Rückblickend müssen wir wohl feststellen, dass wir an dieser Stelle nicht viel weiter gekommen sind. Anders sieht es dagegen bei der Zusammenarbeit mit der ITG aus – im Prinzip dasselbe Thema, nur eben in Richtung thematischer Breite.

Zuletzt – nicht, weil das eine Rangfolge darstellt, sondern mehr, weil es als eine Art „offener Merkpunkt“ gemeint war ‑ wollten den Nutzen unserer Fachgesellschaft für ihre Mitglieder laufend reflektieren und weiter­ent­wickeln. Nun kann man sicher fragen, woran man das messen soll. Die laufende Diskussion, beispielsweise hier in den Mitgliederinformationen, aber auch in dem inzwischen zum sechsten Mal durchgeführten jährlichen Workshop mit Bezirksvereinen und Landesvertretungen und in der in den letzten Jahre erfreulich gut besuchten und sehr lebendigen Mitgliederversammlung gehören sicherlich dazu. In diesem Sinne seien der neue Vorstand und Sie, liebe Mitglieder, ausdrücklich ermuntert, diesen Arbeitsschwerpunkt weiter auszugestalten.

Zusammenfassend kann man sicher sagen, dass die Ziele der zurückliegenden Vorstandsperiode überwiegend erreicht wurden. Das breite Interesse der Mitglieder an Mitwirkung in Fachbereichen und Studien und an den Ergebnissen unserer Arbeit und die externen Kontakten immer wieder spürbare Anerkennung der ETG bestätigen dies. Dennoch gibt es erkennbare Themen, die auch in Zukunft besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Dazu gehören die weitere Internationalisierung, die Intensivie­rung der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des VDE und die weitere Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit den Young Professionals.

Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel, ABB AG, Vorsitzender der ETG (Bis 31.12.2013)

Fachtagungen, Kongresse und Veröffentlichungen

Wissenschaftlicher und technischer Fortschritt findet nicht nur in Labors oder am Schreibtisch statt. Er lebt vom intensiven Austausch aller Beteiligten, von der Möglichkeit, eigene Ideen und Ergebnisse zu diskutieren, sie mit denen anderer Experten zu vergleichen und zu verknüpfen, um am Ende gemeinsam zu noch besseren Lösungen zu finden. Hierfür bietet die ETG mit ihren Fachtagungen, Kongressen und Veröffentlichungen eine ideale Plattform überall dort, wo es um Themen der Energieerzeugung, -übertragung bzw. -verteilung sowie um Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette geht.

Innerhalb der ETG stellen mehr als 300 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Bereichen Industrie, Forschung, Versorgungsunternehmen, Hochschulen und Behörden ihr Expertenwissen im Bereich der elektrischen Energietechnik zur Verfügung. Auf Basis dieses Expertenwissens konnten in der Vorstandsperiode 2011 – 2013 wiederum eine Vielzahl hochkarätiger ETG-Veranstaltungen durchgeführt werden. Entsprechend ihrer Zielsetzungen lieferte die ETG hiermit wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung und Weiterbildung im Bereich der Elektrischen Energietechnik. Damit konnte sie wertvolle Impulse für die Bewältigung der drängenden technischen Herausforderungen liefern, vor die der weitgreifende Umbau der Energieversorgung uns stellt.

Darüber hinaus haben wir uns seitens ETG durch eine Vielzahl von Studien und Empfehlungen in die öffentliche Diskussion eingebracht, dabei auf die Entscheidungs- und Entwicklungsbedarfe hingewiesen, verbunden mit dem Ziel, einen Beitrag für sachgerechte Entscheidungen in Politik und Gesellschaft zu liefern. In der Zeit der Energiewende nahm dabei die Frage zu den veränderten Anforderungen an das künftigen Energieversorgungssystems einen breiten Raum der inhaltlichen Auseinandersetzung ein. Gerade hier, bei diesem teilweise auch emotional getriebenen Thema, sehen wir es als unsere wesentliche Aufgabe an, unseren Beitrag zur weiteren Entwicklung zu leisten auf Basis neuester wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse und unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der Forschung.

Beispielhaft möchte ich hier die VDE/ETG-Empfehlung „Politische Handlungsfelder im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Elektrizitätsversorgung in Deutschland und Europa“ sowie die VDE/ETG-Studien „Stromübertragung für den Klimaschutz“ und „Aktive Energienetze im Kontext der Energiewende“ erwähnen, die am 12. Mai 2011 bzw. am 19. Februar 2012 im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt wurden.

Das Highlight unter den ETG-Veranstaltungen ist zweifelsohne der alle zwei Jahre stattfindende internationale ETG-Kongress. Zentrale Themen waren hier in den vorangegangenen Jahren vor allem die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen, die infolge des Ausbaus der erneuerbaren Energien gelöst werden müssen. Mit dem Leitthema „Umsetzungskonzepte nachhaltiger Energiesysteme – Erzeugung, Netze, Verbrauch“ trafen wir auf dem Kongress 2011 in Würzburg – die Energiewende war gerade beschlossen worden und gerade dabei, Fahrt aufzunehmen - schließlich einen zentralen Nerv der damaligen gesellschaftlichen und politischen Diskussion.

Die zahlreichen Impulse, die aus diesem Kongress hervorgingen, griffen wir auf und führten sie auf dem Kongress 2013 in Berlin weiter, wobei wir mit dem Leitthema „Energieversorgung auf dem Weg nach 2050“ den Blick deutlich weiter in die Zukunft richteten. In sechs thematisch getrennten Fachtagungen diskutierten die Experten intensiv über „Security in Critical Infrastructures Today“, „Systemdesign Übertragungsnetz/Verteilungsnetz im Kontext der Energiewende“, „Leistungselektronik in der Energieversorgung“, „Neue Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen der kontaktlosen Energieübertragung“, „Ressourceneffizienz in der Antriebstechnik und Leistungselektronik“ und „Forschung und Entwicklung für die Elektromobilität“.

Die rund 700 Kongressteilnehmer lieferten in diesem Jahr zahlreiche wertvolle Beiträge zu den mit der Energiewende verbundenen Herausforderungen und präsentierten eine Vielfalt an möglichen Lösungsansätzen vor. Dabei stellten sie sich der Aufgabe, auch die vielen Wechselwirkungen zwischen der elektrischen Energieversorgung und anderen Energieinfrastrukturen in ihre Betrachtung einzubeziehen – und dies auf einer Zeitschiene bis ins Jahr 2050.

Über das Vortragsprogramm bieten bei den ETG-Kongressen auch Poster Sessions und Fachausstellungen eine ideale Plattform für den vertieften fachlichen Austausch zwischen Universitäten, Forschungsinstituten und Experten aus Wirtschaft und Industrie

Von wachsender Bedeutung ist außerdem das „Junge Forum Energietechnik“, das auch in diesem Jahr am Vortag des Kongresses stattfand. Hier finden Mitglieder der ETG und Young Professionals den geeigneten Rahmen, um Kontakte zu knüpfen und in einen wertvollen und fruchtbaren Dialog einzutreten.

Das übergreifende, über das eigentliche Kongressthema noch hinausschauende Rahmenprogramm ebenso wie die Möglichkeit, zwischen den Fachtagungen zu wechseln, zeichnen den ETG-Kongress in besonderem Maße aus. Sie sind Garant dafür, dass er auch in den kommenden Jahren die herausragende energietechnische Fachveranstaltung in Deutschland bleiben wird.

Mit dem ETG-Kongress, aber auch mit dem gesamten weiteren Angebot an Fachtagungen, Weiterbildungen und Veröffentlichungen leistet die ETG einen großen Beitrag zum regen fachlichen und interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis bzw. den Unternehmen.

Dipl.-Ing. Rainer Joswig, Tansnet BW, Mitglied im ETG-Vorstand 2011-2013

Leistungselektronik und Antriebssysteme

Die Elektromobilität und die Energiewende beschleunigen die Innovationen in den Bereichen Antriebe und Leistungselektronik. Insbesondere der hohe Anteil an regenerativer Energieerzeugung und die umweltfreundliche Mobilität wären ohne Leistungselektronik überhaupt nicht möglich; zusätzlich werden auch für die Aufgaben der Energieverteilung und des Energietransports in elektrischen Netzen immer mehr leistungselektronische Systeme eingesetzt, die insbesondere die Flexibilität von Netzen erhöhen können. Diese Tendenzen hat der Vorstand pro-aktiv verfolgt: Taskforces wurden mit dem Ziel eingerichtet, Professionals, aber auch das breite Publikum über den Stand der Technik und die Potentiale der neuen Technologien, insbesondere der Leistungselektronik, Antriebstechnik und Automatisierungstechnik für die Gesellschaft zu informieren. Beispiele sind die Studien der Task Forces „Elektrostraßenfahrzeuge“, „Demand Side Management“, „Smart Distribution“, die mit Pressemitteilungen in Berlin abgeschlossen und publiziert wurden. Neue Task Forces wie z.B. „Smart Cities“ wurden eingerichtet und die Teilnahme von vielen Experten zeigt, dass die Task Force Studien Themen behandeln, die zeitgemäß sind und gut aufgenommen werden. Die Resonanz aus der Öffentlichkeit war immer sehr positiv.

Der Vorstand hat sich bemüht, die Kontinuität in der Führung von Schlüsselthemen (Elektromobilität, Energieeffizienz) zu VDE/ETG-Kongressen zu gewährleisten. Die Internationalisierung von traditionellen Fachtagungen durch englischsprachige Veranstaltungen, die in Kooperation mit IEEE organisiert wurden, erhielten eine positive Resonanz. Insbesondere die Möglichkeit, im Rahmen des VDE IEEE Abkommens, englischsprachige Beiträge in die IEEE Explore Datenbank hochladen zu können, wurde von vielen Wissenschaftlern positiv aufgenommen.

Weiterhin hat der Vorstand sich bemüht, sich aktiv an regionalen VDE-Gremien, wie die Landesvertretungen, zu beteiligen. Die direkten Kontakte wurden positiv aufgenommen und dies sollte der Vorstand in Zukunft weiter verfolgen.

Prof. Dr.-ir. h.c. R.W. De Doncker, RWTH Aachen, Mitglied im ETG-Vorstand 2011-2013

Arbeitsgruppen & Task Forces

Neben der täglichen Arbeit in den Fachbereichen der ETG sowie bei den zahlreichen Fachtagungen liefern die veröffentlichten VDE/ETG-Studien, Analysen und Positionspapiere wesentliche technisch fundierte Beiträge u.a. zur Diskussion um die Energiewende in Deutschland. Erstellt von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den Bereichen der Anwender, der Hochschulen sowie der Hersteller und der Beratungsunternehmen stellen sie Handlungsempfehlungen für die Politik aber auch technisches Hintergrundwissen für alle interessierten Schichten der Bevölkerung zur Verfügung.

In der jetzt endenden Amtsperiode des ETG-Vorstands wurden insgesamt acht ETG-Studien und Positionspapiere abgeschlossen und veröffentlicht. Die Grafik gibt einen Überblick über ältere und laufende Studien. An dieser Stelle nochmals ausführlich auf die Zielsetzung und die erzielten Ergebnisse einzugehen, wäre Eulen nach Athen getragen. Regelmäßig wird in der ETG-Mitgliederinformation über die Inhalte und den Arbeitsfortschritt ausführlich berichtet. Außerdem können alle Dokumente einschließlich der älteren Studien von VDE-Mitgliedern kostenlos über den folgenden Link bezogen werden: www.vde.com/etgstudien. Trotzdem sei hier der Hinweis auf die Studie „Aktive EnergieNetze“ erlaubt, die am 19. Februar 2013 auf der Bundespressekonferenz in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Der wesentliche Unterschied dieser Studie zu vielen vorher veröffentlichten ist, dass hier erstmals nicht nur Teilaspekte zur Entwicklung der Netzinfrastruktur untersucht wurden, sondern ein vollständiger Systemüberblick zu den technischen Lösungen und den notwendigen wirtschaftlichen Anreizen gegeben wurde. Die Nachfrage nach Studien, die sich mit umfassenden systemtechnischen Aspekten beschäftigen, wird in Zukunft steigen, um den sehr komplexen Prozess der Energiewende voranzubringen. Insofern sollte das auch in die Aufgabenstellung des neuen ETG-Vorstandes für die nächste Amtsperiode einfließen.

Arbeitsgruppen und Task Forces

In den Jahren 2012 – 2013 wurden insgesamt acht neue Taskforces ins Leben gerufen. Diese sind in der Grafik strichliert dargestellt. Auch hier wurde und wird in der ETG-Mitgliederinformation über die jeweilige Aufgabenstellung, die geplante Vorgehensweise und den anvisierten Zeitplan regelmäßig berichtet. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang aber zwei Task Forces (TFs), die gemeinsam mit der Informationstechnischen Gesellschaft ITG etabliert wurden. Es handelt sich zum einen um die Task Force „Smart Cities“, die sich vorgenommen hat Konzepte für die Städte der Zukunft zu entwickeln. Dabei werden die beiden Szenarien „Grüne Wiese“ und „Umbau bestehender Städte“ mit dem Fokus auf deutsche Gegebenheiten untersucht. Die zweite gemeinsame Arbeitsgruppe der ETG und ITG nimmt sich dem Thema „Lebenszyklen der Energie- und Informationstechnik“ an. Hier ergibt sich bereits aus dem Titel, aber auch aus den sehr unterschiedlichen Produktlebenszyklen beider Domänen, die Sinnfälligkeit einer Zusammenarbeit.

Zusätzlich sei noch erwähnt, dass aus gegebenem Anlass Richtlinien für die Erstellung von ETG-Studien erarbeitet und in Kraft gesetzt wurden. Die steigende Komplexität der Aufgabenstellungen, verbunden mit der rasanten Entwicklung am Markt und in der Politik sowie unterschiedliche Auffassungen über Lösungsansätze hatten dies notwendig gemacht.

Abschließend möchte der scheidende ETG-Vorstand allen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Fachbereiche, der Fachausschüsse, der Task Forces und Arbeitskreise ausdrücklich danken für das gezeigte Engagement, das meist auch einen Teil der Freizeit beansprucht.

Dr. Rainer Speh, Siemens AG, Mitglied im ETG Vorstand 2011-2013, ETG-Vorsitzender seit 01.01.2014

Fachwissen in den ETG-Mitgliederinformationen

Schon zu Beginn der nun endenden Vorstandsperiode hatte sich die Mitgliederinformation in zunehmendem Maße zu einer qualitativ hochwertigen Fachinformationsquelle über die technischen Hintergründe der elektrischen Energieversorgung und ihrer derzeit stattfindenden Veränderungen entwickelt. Die einzelnen Aspekte der „Energiewende“ und deren allgemeinen Zusammenhänge sind sehr komplex, so dass es dem Grundverständnis der ETG entspricht, in dieser Diskussion zunächst einmal durch möglichst objektive und sachliche Information über technische Möglichkeiten, Chancen und Risiken aufzuklären. Dieser Ansatz wird weiter verfolgt und systematisch ausgebaut.

Eine neue Idee wurde durch die positive Resonanz und die Rückmeldungen einzelner Leser zu bis dahin unregelmäßig erschienenen elektrotechnischen Grundlagenbeiträgen (mit Bezug zur Elektrischen Energietechnik) geboren. In der ETG-Mitgliederbefragung 2012 wurde der Wunsch geäußert, doch mehr solcher Beiträge anzubieten, losgelöst von den gerade aktuellen Tagesthemen. Geschäftsführung und Vorstand griffen diese Anregung auf und beschlossen, künftig in lockerer Abfolge, jedoch fest etabliert auch solche Grundlagenaufsätze in der Mitgliederinformation zu platzieren. Dies kann als Weiterbildung oder als Auffrischung früher erlernten Wissens verstanden werden und kommt damit dem Auftrag der ETG nach, ihren Mitgliedern auch technisches Fachwissen zu vermitteln. Es wurden Professoren verschiedener Lehrstühle, zum Beispiel für Antriebstechnik, Elektrische Energieversorgung, Elektrische Maschinen, Hochspannungstechnik oder Leistungselektronik, angesprochen und um die Lieferung entsprechender Beiträge gebeten. Erfreulich viele erklärten sich dazu bereit, und Sie, die Mitglieder und Leser, dürfen sich auf weitere Grundlagenbeiträge in den kommenden Ausgaben der Mitgliederinformation freuen. Beispiele für bisher bereits veröffentliche Beiträge sind „Leistungselektronik mit Bauelementen aus Silizium-Karbid und Gallium-Nitrid“ (A. Lindemann; MI 2011-2), „Grundlagen der elektrischen Feldsteuerung“ (V. Hinrichsen, A. Küchler; MI 2012-1) oder „Trends in der Diagnostik von Hochspannungs-Betriebsmitteln“ (S. Tenbohlen; MI 2013-2).

Ein anderes Format, ebenfalls neu auf den Weg gebracht, ist eine Kolumne, die sich am besten mit „Technik kontrovers“ beschreiben lässt. Es sollen dort in einer Pro- und Kontra-Argumentation kontroverse Standpunkte zu einzelnen Aspekten der Energiewende von Spezialisten ihres Fachs vertreten und in möglichst knapper Form begründet werden. Diese Kolumne soll durchaus provokativen Charakter haben, und wir hoffen, damit rege Diskussionen unter unseren Mitgliedern auszulösen. Die Kolumne startet in der vorliegenden Ausgabe der Mitgliederinformation mit der Behandlung der Frage, ob eine elektrische Energieversorgung in großem Maßstab ohne den Einsatz rotierender Massen realisierbar sein wird.

Allen Autoren von Fachbeiträgen in der Mitgliederinformation sei an dieser Stelle für ihren Einsatz und die investierte Zeit gedankt. Wir meinen, dass die Mitgliederinformation weiterhin auf dem richtigen Weg auch bei der Vermittlung fachspezifischen Wissens ist. Gerne wird sicherlich auch der künftige ETG-Vorstand die Mitglieder durch Aufgreifen vorgeschlagener Themen und Fragestellungen in die inhaltliche Gestaltung der Mitgliederinformation einbeziehen. Ihre Rückmeldungen sind jederzeit herzlich willkommen.

Prof. Dr.-Ing. Volker Hinrichsen, TU Darmstadt, Mitglieder im ETG-Vorstand 2011-2013

Weiteres Vorgehen

Die Vorstandsperiode 2011 bis 2013 war auch stark geprägt von den Diskussionen um die Energiewende in Deutschland nach der Nuklearkatastrophe am 11.3.2011 von Fukushima. Eine recht offensichtliche Konsequenz ergab und ergibt sich dabei für die Studien und Veröffentlichungen der ETG: diese werden öffentlicher und politischer und damit auch kontroverser diskutiert. In Deutschland sind Energiewirtschaftsthemen längst nicht mehr einem kleinen Kreis von „Eingeweihten“ vorbehalten, sondern werden breit, aber dann doch mit unterschiedlicher Tiefe und Sachverstand diskutiert. Eine Aufgabe der ETG wird es daher auch weiterhin sein, ihre angemessene Rolle in der öffentlichen Diskussion zu prägen und auszufüllen. Dabei kann und sollte die Bedeutung der ETG im Rahmen der technisch-wissenschaftlichen und kommunikativen Begleitung der Energiewende zunehmen. Schon die Zusammensetzung des ETG-Vorstandes mit Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Energiewirtschaft erlaubt eine übergreifende und eben nicht interessensgeleitete Argumentation und Positionierung. In der politisch und emotional aufgeladenen Debatte über die „richtige“ Umsetzung der Energiewende steht es der ETG weiterhin gut zu Gesicht, auch die Rolle des neutralen Aufklärers, vielleicht auch Mahners, aber in jedem Fall die des „aktiven und vorausschauenden Technikers“ einzunehmen. Unzweifelhaft werden die zukünftigen Aufgaben im Rahmen der Energiewende ein Mehr an Fachwissen erfordern, um kritische Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zu benennen, wie auch neue, verheißungsvolle Technologien und Möglichkeiten anzustoßen.

Europaweit, aber insbesondere in Deutschland, nimmt die Diskussion über die Zuverlässigkeit der Stromversorgung an Schärfe zu. Die Bundesnetzagentur legt in enger Abstimmung mit den Übertragungsnetzbetreibern eine „strategische Reserve“ fest, um auch in Zeiten hoher Netzbelastung eine ausreichende und netztopologisch angemessen verteilte Kraftwerksreserve sicher zustellen. Wenn heute Engpässe in den Netzen in der Konsequenz zu Abschaltungen bei der Einspeisung von konventionellen Kraftwerken und regenerativen Erzeugungsanlagen führen, so wird bei dem geplanten weiteren Zubau der erneuerbaren Erzeugung eine Abschaltung zukünftig schon alleine daher notwendig werden, weil „zuviel“ Energie erzeugt wird – mehr als gebraucht wird und mehr als übertragen werden kann. Wesentliche technische Herausforderungen werden also systembedingt „gewollte“ Abschaltungen oder Abregelungen von Erzeugungsanlagen sein – gepaart mit den wirtschaftlichen/ökologischen Herausforderungen, möglichst viel der „sonst verlorenen“ regenerativen Erzeugung zu nutzen.

Neben einem neuen Marktdesign werden also auch zukünftig noch eine Vielzahl von grundlegenden technischen Fragen zu lösen sein, die sowohl energietechnisches wie informationstechnologisches Knowhow benötigen. Insofern ist die bereits enge Zusammenarbeit mit der ITG ein ausgesprochen positiver Schritt.

Der Umbau der Energiewirtschaft, die starken politischen Aktivitäten auf diesem Gebiet und das erfreulicherweise wachsende Interesse der Öffentlichkeit an „unseren Themen“ ist eine große Chance für die ETG. Das Fachwissen in unserer Organisation und die Motivation unserer Mitglieder auf unterschiedlichen Ebenen - ob im Ehrenamt oder in Fachdiskussionen oder auf Kongressen - an unserer energiewirtschaftlichen Zukunft zu arbeiten, um diese eben nicht nur politisch, sondern auch „technisch richtig“ zu gestalten, sind wichtige Bestandteile unserer DNA.

Der neue ETG-Vorstand wird bei seiner Schwerpunktsetzung sicherlich auch auch den Umbau der Energiewirtschaft berücksichtigen und sich damit dieser Herausforderung stellen. Unterstützen Sie ihn bitte auch weiterhin durch Ihre aktive Beteiligung.

Dr.-Ing, Erik Landeck, Stromnetz Berlin, Mitglied im ETG-Vorstand, 2011-2013