Fernmeldeturm Heubach_01
2017 Norbert Gilson
27.10.2022

Fernmeldeturm Heubach

Fritz-Spießhofer-Straße (Verlängerung), 73540 Heubach Ostalbkreis
 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Von den Fernmeldetürmen des seltenen Typs »FTZ Typ D« wurden insgesamt nur fünf Exemplare gebaut, unter anderem der Fernmeldeturm Heubach im Ostalbkreis. Da dieser Typ vornehmlich für die Ausstrahlung des Fernsehrundfunks und nicht hauptsächlich für den Richtfunkbetrieb konzipiert wurde, ist der Betriebsraum nicht hochliegend, sondern am Turmfuß angeordnet.

Beschreibung

erbaut: 1964-66
Bauherr: Deutsche Bundespost

Der Fernmeldeturm Heubach gehört zu dem seltenen Typ »FTZ Typ D« von Fernmeldetürmen, die vorzugsweise für das Fernsehrundfunk-Sendernetz des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und der Dritten Programme vom Fernmeldetechnischen Zentralamt (FTZ) zu Beginn der 1960er Jahre entwickelt und gebaut wurden. Von diesem Typenturm wurden insgesamt nur fünf Exemplare gebaut, unter anderem auch der Fernmeldeturm in Ulm-Ermingen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie über keine hochliegenden Betriebsräume verfügen, sondern nur als Träger für Fernsehrundstrahlantennen oder Richtfunkantennen fungieren.

Die Konstruktion des Heubacher Turms ist weitgehend gleichartig wie die des Fernmeldeturms in Ermingen. Zusätzlich zu den Richtfunkplattformen wurde in 25 m Höhe eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform angebracht, die jedoch nur sporadisch geöffnet ist. Bei der Inbetriebnahme des Fernmeldeturms betrug die Gesamthöhe aus Stahlbetonschaft und aufgesetztem Antennenmast 162,50 m. Nach Einstellung der Aussendung der analogen Fernsehprogramme wurde im Januar 2009 der Zylinder aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit den Antennen entfernt, so dass sich die Höhe des Turms auf 142,50 m reduzierte.

Der Fernmeldeturm dient heute der Verbreitung von UKW-Rundfunkprogrammen, Mobilfunksignalen, den Funksignalen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (»BOS-Funk«) sowie für Richtfunkverbindungen.
 
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Sendeanlagen; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik; Fernseh- / Fernmeldetürme
Stichworte: Deutsche Bundespost; FTZ Typ D; Fernmeldeturm; Fernsehrundfunk-Sendernetz; Zweites Deutsches Fernsehen; ZDF; Dritte Programme; Fernmeldetechnisches Zentralamt; FTZ; Fernsehrundstrahlantenne; Richtfunkantenne; Richtfunkplattform; Aussichtsplattform; Stahlbetonschaft; UKW-Rundfunkprogramm; Mobilfunksignal; Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben; BOS-Funk; Richtfunkverbindung

Quelle(n)

  • Jörg Schlaich / Matthias Schüller, Ingenieurbauführer Baden-Württemberg, Berlin 1999
  • Arwed Hoyer / Werner Teutschbein, Fernmeldetürme und andere Antennenträger in Stahlbeton-Ausführung; in: Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 20(1969), S. 366-407

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