Antennen der Kathrein-Werke sind heute überall zu finden, in den kältesten Regionen Kanadas ebenso wie auf den schnellsten Zügen Europas oder auf den höchsten Bauwerken Chinas. Die Produktpalette des Unternehmens reicht von Satellitenempfangsantennen und Verteilnetzen über Anrufbeantworter bis zu mobilen Antennen für Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr.
Beschreibung
gegründet: 1919
Die Geschichte der Kathrein-Werke reicht bis ins Jahr 1919 zurück, als Anton Kathrein, von Beruf Elektromonteur, seine Stellung bei einem Überlandwerk verließ, um seine Ideen in einer eigenen Werkstatt umzusetzen. Die in dieser Zeit errichtete Werkstatthalle in Rosenheim wird heute immer noch genutzt. Anton Kathrein begann mit dem Entwurf von Produkten, die Schäden durch Blitzeinschläge an Transformatoren und Geräten verhindern sollten. Seine erste Erfindung war ein Überspannungs-Ableiter für Freileitungen.
In den 1920er Jahren erkannte der Firmenchef das Potenzial des neuen Mediums Hörfunk und verlagerte die Produktion auf Antennen und deren Komponenten. Als innovatives Produkt stellte die Firma beispielsweise 1931 auf der Leipziger Messe die erste Rundfunk-Stabantenne vor, als preiswertes und einfach zu montierendes Bauelement damals eine vielbeachtete Sensation. Als Ende 1952 der Siegeszug des Fernsehens in Deutschland begann, stieg Kathrein erneut zur rechten Zeit in einen neuen Markt ein und nahm die Herstellung von Fernsehantennen auf. 1960 gab es in Deutschland schon rund 3,5 Millionen Fernsehteilnehmer. Kathrein hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 600 Mitarbeiter und wuchs rasant weiter.
Nach dem Tod des Firmengründers übernahm sein Sohn, Anton Kathrein jr., im Juni 1972 die Führung des Unternehmens, mit demselben technischen Weitblick wie bei seinem Vater. So fiel Ende der 1970er Jahre die Entscheidung, die neuen technischen Möglichkeiten der Satellitenempfangstechnik unternehmerisch zu nutzen. Zwar ließ der Durchbruch des Satellitenfernsehens noch bis 1989 auf sich warten, jedoch hatte Kathrein dann „die Nase vorne”, als sich zu Beginn der 1990er Jahre die Nutzung des digitalen Mobilfunks zum Massenphänomen entwickelte und damit wiederum ein neuer Produktbereich für die Kathrein-Werke KG entstand. Kathrein wurde zu einem der Schlüssellieferanten für den angesichts der rasant steigenden Nutzerzahlen stetigen Ausbau der Mobilfunknetze.
2012 verstarb der Firmeninhaber der zweiten Generation, Prof. Dr. Anton Kathrein, unerwartet, so dass sein Sohn, der dritte Anton Kathrein, die unternehmerische Verantwortung der Kathrein-Werke KG übernahm. Das Rosenheimer Familienunternehmen, das sich inzwischen durch den Aufbau eines weltweiten Vertriebsnetzwerks zur »Kathrein-Gruppe« gewandelt hat, war zu einem international führenden Spezialisten für zuverlässige und hochwertige Kommunikationstechnik geworden. Als Innovations- und Technologieführer in der vernetzten Welt von heute deckt die Firma ein breites Produktspektrum ab: von Mobilfunk, Signaloptimierung und Datenübertragung in Gebäuden über Glasfaser- und Kabelnetze, Satelliten-Empfangstechnik bis zur Radio- und Fernsehübertragungstechnik sowie Sende- und Empfangssystemen in Fahrzeugen. Das SAT-Geschäft wurde 2019 in die Kathrein Digital Systems GmbH ausgelagert.
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Nachrichtengerätebau; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Informationstechnik; Nachrichten- und Kommunikationstechnik; Industry
Stichworte: Kathrein-Werke KG; Anton Kathrein; Werkstatthalle; Rosenheim; Blitzeinschlag; Überspannungs-Ableiter; Hörfunk; Antenne; Rundfunk-Stabantenne; Fernsehen; Fernsehantenne; Satellitenempfangstechnik; Satellitenfernsehen; digitaler Mobilfunk; Mobilfunknetz; Familienunternehmen; Kathrein-Gruppe; Vertriebsnetzwerk; Kommunikationstechnik; Technologieführer; Mobilfunk; Signaloptimierung; Datenübertragung; Glasfasernetz; Kabelnetz; Satellitenempfangstechnik; Übertragungstechnik
Quelle(n)
- Bernhard Thiem (VDE Südbayern)
- Die Kathrein-Werke KG. Qualität made in Oberbayern macht ihren Weg; in: Bayerischer Monatsspiegel. Magazin für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur 31(1995), Heft 6, S. 14-15