Der 6 kV-Stützpunkt im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen ist eines der typischen Bauwerke, die ab 1924 mit der Modernisierung der Berliner Elektrizitätsversorgung - der Überlagerung der neuen 30 kV-Spannungsebene über die bisherige Übertragungs- und Verteilungsspannung von 6 kV - in den verschiedenen Stadtbezirken entstanden und für deren architektonische Gestaltung in den meisten Fällen der Leiter der Bewag-Bauabteilung, Hans Heinrich Müller, verantwortlich zeichnete.
Beschreibung
erbaut: 1927-29
Architekt: Hans Heinrich Müller
Der 9- beziehungsweise 5-achsige, sechsgeschossige Stahlskelettbau mit Backsteinfassade wurde zwischen 1927 und 1929 für die Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (Bewag) als Betriebsstützpunkt errichtet. Nach Einführung der Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung übernahmen die 6 kV-Betriebsstützpunkte, ausgerüstet mit Sammelschienen und Schaltanlagen, die weitere lokale Verteilung des mit 6 kV zugeführten Stroms an die Netzstationen und die 6 kV-Abnehmer.
Der Stützpunkt »Christiania« lässt durch die hohen schmalen Lanzettfenster und ihre Gewände den Eindruck einer gotischen Kathedralarchitektur entstehen. An den Kopfbau schließt sich zur Osloer Straße hin ein zehnachsiger, viergeschossiger klinkerverkleideter Bau an, in dem die Büros für die Abteilung „Netzbetrieb" untergebracht waren. 1977 wurde die Anlage zu einem Bürogebäude umgebaut.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Bewag; Betriebsstützpunkt; Hans Heinrich Müller; Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG; Stahlskelettbau
Quelle(n)
- Hans Achim Grube (Hrsg.), New Power. Transforming the Electropolis. Elektropolis im Wandel, Berlin 2007
- Matthias Donath / Gabriele Schulz, Denkmale in Berlin. Bezirk Mitte. Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen, Petersberg 2004
- Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09030452