Betriebsstützpunkt Neukölln_03
2010 Norbert Gilson
24.10.2022

Betriebsstützpunkt Neukölln

Richardstraße 20-21, 12043 Berlin-Neukölln
 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Der im alten Zentrum von Neukölln errichtete 6 kV-Stützpunkt ist eines der typischen Bauwerke, die ab 1924 mit der Modernisierung der Berliner Elektrizitätsversorgung - der Überlagerung der neuen 30 kV-Spannungsebene über die bisherige Übertragungs- und Verteilungsspannung von 6 kV - in den verschiedenen Stadtbezirken entstanden und für deren architektonische Gestaltung in den meisten Fällen der Leiter der Bewag-Bauabteilung, Hans Heinrich Müller, verantwortlich zeichnete.

Beschreibung

erbaut: 1926-27
Architekt: Hans Heinrich Müller

Der Betriebsstützpunkt der Berliner Städtische Elektizitätswerke AG (Bewag) ist in zwei Einheiten gegliedert. Er besteht einerseits aus einem Schalthaus (in Foto 1 rechts sowie Fotos 2 und 3), das auch Lagerräume, Werkstätten und Aufenthaltsräume umfasste, andererseits aus einem zweigeschossigen Netzbüro (in Foto 1 links sowie Fotos 4 und 5). Die 6 kV-Betriebsstützpunkte, in der Regel ausgerüstet mit Sammelschienen und Schaltanlagen, übernahmen nach Einführung der Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung die weitere lokale Verteilung des mit 6 kV zugeführten Stroms an die Netzstationen und die 6 kV-Abnehmer.

Das Schalthaus, als klinkerverblendeter Stahlbetonbau ausgeführt, ist flächig in die Straßenflucht der umgebenden Wohnbebauung eingefügt. Das Bauwerk konnte gegenüber den früher errichteten Stützpunkten platzsparender ausgeführt werden, da eine Warte wegen der inzwischen eingeführten umfassenden Fernsteuerung aller Funktionen nicht mehr erforderlich war.

An Stelle des Netzbüros war ursprünglich ein dreigeschossiges Wohnhaus für Betriebsangehörige geplant, für das jedoch keine Baugenehmigung erteilt wurde. Stattdessen entstand das zweigeschossige Gebäude, dessen in der Planung dreieckig aus der Fassade herausragende Erker nur rechteckig ausgeführt werden durften. Von den in Backstein ausgeführten Gebäudeelementen des Sockels, der Erkerkonsolen und des Gesimses heben sich die verputzten Fassadenflächen ab und verdeutlichen so gegenüber dem Schalthaus die unterschiedlichen Nutzungsbereiche.

Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Verwaltungsgebäude; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Neukölln; Betriebsstützpunkt; Hans Heinrich Müller; Schalthaus; Netzbüros; Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG; Bewag

Quelle(n)

  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Denkmalliste Berlin (Stand: 14.01.2011), Nr. 09090448
  • Paul Kahlfeldt, Hans Heinrich Müller. 1879 - 1951. Berliner Industriebauten, Basel / Berlin / Boston 1992

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