Mit der Umstellung des Berliner Fernsprechnetzes von der Handvermittlung auf den Selbstwählbetrieb wurden übergeordnete Fernsprech- und Knotenämter eingerichtet, unter anderem das Mitte der 1920er Jahre entstandene Fernsprechamt Ost, das als ein Dokument für diesen Prozess steht.
Beschreibung
erbaut: 1925-27
Architekt: Adolf Mattheus
Bei dem in der Berliner Denkmalliste als »Postamt Lichtenberg 1« verzeichneten Bauwerk handelt es sich vermutlich um das Fernsprechamt Ost. Wie auch bei anderen Neubauten der Berliner Fernsprechämter in den 1920er Jahren - zum Beispiel beim Fernsprechamt Nordwest - erhielt das Fernsprechamt Ost wahrscheinlich im Erdgeschoss Räume für ein Postamt, so dass sich diese Kategorisierung für das gesamt Gebäude überlieferte.
Das Gebäude ist ein langgestreckter, 23-achsiger Ziegelbau mit vier Geschossen und Satteldach. Rechts und links am Gebäudeende befindet sich jeweils eine Durchfahrt. Der nicht mittig angeordnete Eingangsbereich mit drei Türen ist durch wuchtige Pfeilervorlagen betont. Für eine Funktionsaufteilung zwischen Erdgeschoss (Postamt) und den übrigen Geschossen (Fernsprechbereich) spricht, dass das Erdgeschoss durch ein prägnantes Kalkstein-Gesims von den darüberliegenden Geschossen abgesetzt ist. Die Fassade wird durch Muster aus erhabenen Ziegelschichten zwischen den quadratischen Fenstern in den drei oberen Geschossen belebt.
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Fernsprech- / Vermittlungsämter; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik
Stichworte: Postamt Lichtenberg 1; Adolf Mattheus; Fernsprechamt Ost; Ziegelbau; Satteldach
Quelle(n)
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmaldatenbank, Nr. 09040231
- Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hg.): Berlin und seine Bauten. Teil X. Band B, Anlagen und Bauten für den Verkehr, (4) Post- und Fernmeldewesen, Berlin 1987