Die »Alte Fabrik für Bahnmaterial« der AEG gehört zu dem seit 1895 im Berliner Stadtteil Wedding errichteten großen Fabrikareal der AEG, das auch unter dem Namen »Fabriken Brunnenstraße« bekannt ist. Die nach einem Entwurf von Johannes Kraaz entstandenen und später von Peter Behrens umgestalteten Gebäude sind ein Dokument des Aufstiegs der AEG zum Weltunternehmen.
Beschreibung
erbaut: 1906-07 / 1911 (Umbau)
Architekt: Johannes Kraaz / Peter Behrens
Die Alte Fabrik für Bahnmaterial wurde von Johannes Kraaz zunächst in gotisierender Backsteinarchitektur gestaltet. Nachdem 1907 der Architekt und Grafiker Peter Behrens als »Künstlerischer Beirat« des Unternehmens verpflichtet worden war, übernahm er neben der Bearbeitung der Werbegrafiken auch die Leitung bei der Gestaltung der Fabrikbauten im Sinne einer modernisierten Architekturauffassung.
1911 wurde die Fassade der Alten Fabrik für Bahnmaterial von Peter Behrens "geglättet": Er ließ die Backsteinfassaden entdekorisieren und reduzierte sie auf eine rhythmische Pfeilergliederung. Dies geschah, um das Erscheinungsbild an die Gestaltung der unmittelbar neben der Alten Fabrik errichteten Neuen Fabrik für Bahnmaterial anzupassen und den Bruch in den architektonischen Formen zu mildern. Foto 4 zeigt die Nahtstelle zwischen der Neuen (links) und der Alten (rechts) Fabrik für Bahnmaterial. Zur Hofseite hin ist der markante Treppenturm, der auch als Uhrturm fungiert, das Erkennungszeichen der Alten Fabrik.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektroindustrie; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik; Mobilität; Bahnen, Elektrofahrzeuge
Stichworte: Johannes Kraaz; Peter Behrens; Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft; AEG; Alte Fabrik für Bahnmaterial
Quelle(n)
- Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09030290