Gleichrichterwerk Hermannplatz_01
2008 Norbert Gilson
01.11.2022

Gleichrichterwerk Hermannplatz

Hermannstraße 5-8, 12049 Berlin-Neukölln
 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Das nach einem Entwurf von Alfred Grenander errichtete Gleichrichterwerk Hermannplatz repräsentiert den in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre erfolgten Ausbau des Berliner U-Bahnnetzes und den rasanten Anstieg des elektrischen Schnellbahnverkehrs in diesen Jahren.

Beschreibung

erbaut: 1927-28
Architekt: Alfred Grenander

Ganz in der Nähe des U-Bahnhofs Hermannplatz entstand in den Jahren 1927/28 das größte Gleichrichterwerk für die Stromversorgung der U-Bahn in Berlin. Es versorgte den südlichen Streckenabschnitt der Gesundbrunnen-Neukölln-Bahn, der heutigen U8. Bauherr war die stadteigene Berliner Nordsüdbahn AG.

Der klar gegliederte fünfgeschossige Zweckbau mit Klinkerfassade und Flachdach wurde nach Plänen von Alfred Grenander errichtet. Im Norden des Bauwerks schließt sich ein keineres Betriebsgebäude an (Foto 2). Ein vorkragendes Gurtgesims über dem zweiten Geschoss trennt den Technikbereich von den darüber gelegenen drei Wohngeschossen mit Wohnungen für die Angestellten der Verkehrsgesellschaft ab.

In dem Gleichrichterwerk wurde früher der aus dem Mittelspannungsnetz gelieferte Drehstrom (6 kV, 50 Hz) in Gleichstrom (780 V) für den Betrieb der U-Bahn-Züge umgewandelt. Die Transformatoren und die übrigen technischen Anlagen waren in den beiden unteren Geschossen untergebracht. Ursprünglich verfügte das Werk über acht Großgleichrichter mit einer Leistung von insgesamt 8.200 kW.
 
Informationsstand: 08.09.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Gleichrichterstation; Energy; Energie; Energienetze; Mobility; Mobilität; Verkehrsmanagement
Stichworte: Alfred Grenander; Gleichrichterwerk; Großgleichrichter; U-Bahn; U8; Nordsüdbahn AG

Quelle(n)

  • Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
  • Willi Paul, Technische Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Band V. Berlin, München 1980
  • Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09090478
  • Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014

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