Das vor der Hauptverwaltung der Siemens & Halske AG 1934 errichtete Ehrenmal wird als historisch bedeutend erachtet, da es die von Siemens nach dem Ersten Weltkrieg übernommene Verpflichtung des Erinnerns und Gedenkens an die im Krieg gefallenen Beschäftigten dokumentiert und sich zudem in seiner auf vordergründiges Pathos weitgehend verzichtenden Gestaltung von den üblichen Typen des »Kriegerdenkmals« abhebt.
Beschreibung
erbaut: 1934
Architekt / Bildhauer: Hans Hertlein / Josef Wackerle
Das Ehrenmal wurde nach Plänen von Hans Hertlein 1934 im Andenken an die rund 3.000 im Ersten Weltkrieg gefallenen Beschäftigten der Siemens & Halske AG errichtet. Bereits 1922 war zur Errichtung des Denkmals ein Wettbewerb ausgeschrieben worden, bei dem ein Entwurf von Hans Poelzig preisgekrönt wurde. Eine Ausführung unterblieb jedoch. Ob die neue politische Situation nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten dazu beigetragen hat, den Ehrenmal-Gedanken 1933 wieder aufzunehmen, kann man nur vermuten.
Das Ehrenmal wurde dem Verwaltungsgebäude an der Ecke Nonnendammallee / Rohrdamm vorgelagert. An der südwestlichen Ecke eines abgesenkten, von einer breiten Brüstungsmauer umgebenen rechteckigen Platzes erhebt sich neben der Treppe, über die der Platz zu betreten ist, eine 16 m hohe Stele. Auf der Stelle befindet sich, auf einer Kugel sitzend, ein kupfergetriebener Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Die Adlerskulptur wurde von Josef Wackerle modelliert. Die Namen der Gefallenen sind auf gusseisernen Tafeln an der Innenseite der Brüstungsmauern angebracht.
1970 wurde das Ehrenmal nach einem Entwurf von Karl Heinrich Schwennicke ergänzt, indem auf dem abgesenkten Platz sieben hohe Steinquader mit den Jahreszahlen des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 aufgestellt wurden.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektroindustrie; Industry; Gesellschaft + Technik; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik
Stichworte: Hans Hertlein; Josef Wackerle; Ehrenmal; Siemens & Halske AG; Erster Weltkrieg; Hans Poelzig; Karl Heinrich Schwennicke; Zweiter Weltkrieg
Quelle(n)
- Wolfgang Schäche (Hrsg.) / Manfred Strielinsky / Dietrich Worbs (Redaktion), Denkmalschutzkonzeption. Siemensbauten in Siemensstadt. Teil 1: Industriegebäude, Berlin 1994
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09085694