Das ehemalige Umspannwerk im Berliner Stadtteil Friedenau dokumentiert den Übergang von einer ursprünglich gemeindeeigenen Stromversorgung auf die Versorgung durch das große Berliner Versorgungsunternehmen (Bewag) nach der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920.
Beschreibung
erbaut: 1905
Der Gebäudekomplex an der Ecke Rheingaustraße / Odenwaldstraße wurde 1905 ursprünglich als Gemeindekraftwerk für Friedenau errichtet, bestehend aus einem Wohnhaus sowie aus dem Kraftwerks- und Schaltanlagenbau. Friedenau war bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin (1920) eine selbständige Landgemeinde im Landkreis Teltow. Das Kraftwerk verfügte über zwei Zwillings-Dieselmotoren mit insgesamt 600 PS Leistung und versorgte damit die zunehmend dichter bebaute Gemeinde.
Die ehemalige Maschinenhalle (Fotos 1 und 2) wurde als massiver Mauerwerksbau mit Stahlbinder-Satteldach und Ziegeleindeckung ausgeführt. Im Innern befand sich eine Kranbahn. Der markante Treppenturm (Foto 3) diente vermutlich ursprünglich zur Erschließung der Schaltanlage. Nach der Stilllegung des Kraftwerks, der vermutlich mit dem Übergang der Stromversorgung von Friedenau an die Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (Bewag) einherging, wurde der Standort zu einem Umspannwerk umgerüstet.
In den 1990er Jahren wurde die Anlage aufgegeben und stand leer. 2002 zog vorübergehend die Firma Blackbird Music GmbH als Mieter in die Räume ein, die zuvor unter Mitwirkung international anerkannter Akustiker in ein modernes Tonstudio umgebaut worden waren.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Gemeindekraftwerk Friedenau; Landkreis Teltow; Zwillings-Dieselmotor; Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG; Bewag
Quelle(n)
- Hans Achim Grube (Hrsg.), New Power. Transforming the Electropolis. Elektropolis im Wandel, Berlin 2007