Umspannwerk »Leibniz«_01
2008 Norbert Gilson
22.12.2022

Umspannwerk »Leibniz«

Leibnizstraße 63-65 (Ecke Niebuhrstraße), 10629 Berlin-Charlottenburg

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Das Umspannwerk (Abspannwerk) »Leibniz« entstand im Zusammenhang mit der Einrichtung der neuen Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung zur Verbindung der Kraftwerke mit den Abspannwerken in den Stadtteilen und dokumentiert einen wichtigen Entwicklungsschritt im Stromversorgungskonzept der wachsenden Reichshauptstadt.

Beschreibung

erbaut: 1928-29 / 1951-53 (Erweiterung)
Architekt: Hans Heinrich Müller

Das Umspannwerk »Leibniz« wurde nach dem Entwurf von Hans Heinrich Müller als viergeschossiger Stahlskelettbau 1928 in nur sechsmonatiger Bauzeit für die Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (Bewag) errichtet. Der mit roten Klinkern verblendete, flach gedeckte Bau erinnert an einen Stadtpalast der italienischen Renaissance. Die Fassade wird von einem breiten Hauptgesims mit Klötzchenfriesen gekrönt. Die Ecke Niebuhr- / Leibnizstraße sowie die andere Ecke des Gebäudeflügels an der Niebuhrstraße sind als runde Ecken mit vertikalen Fensterschlitzen gestaltet, hinter denen sich jeweils ein rundes Treppenhaus verbirgt.

Das Umspannwerk entstand im Zusammenhang mit der Einrichtung der neuen Spannungsebene von 30 kV in der Berliner Elektrizitätsversorgung, die der bisherigen Übertragungsspannung von 6 kV überlagert wurde und vor allem zur Verbindung der Kraftwerke untereinander und mit den Abspannwerken in den Stadtteilen diente.

Zu Beginn der 1950er Jahre wurde das Umspannwerk durch einen ebenfalls viergeschossigen, jedoch etwas niedrigeren Gebäudeflügel an der Leibnizstraße erweitert (Fotos 3 und 4). Nach der Stilllegung der Anlage 1984 standen die Gebäude jahrelang leer, bevor sie 1995 zum Firmensitz der Agentur  MetaDesign umgebaut wurden.

Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Hans Heinrich Müller; Umspannwerk Leibniz; Abspannwerk; Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG; Bewag; MetaDesign

Quelle(n)

  • Volker Rödel, Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland. Bd. 2. Neue Länder - Berlin, Stuttgart 1998
  • Hans Achim Grube / Kahlfeldt Architekten, Transformatoren. Transformationen. Neue Nutzungen in Gebäuden der Stromverteilung, Berlin 2011
  • Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09096308

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