Das ehemalige Umspannwerk in der früheren Berliner Umlandgemeinde Boxhagen-Rummelsburg dokumentiert den im Laufe der 1920er Jahre vollzogenen Übergang von einer ursprünglich eigenständigen Stromversorgung auf das große Berliner Versorgungsunternehmen (Bewag) nach der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 sowie die veränderte Nutzung als Gleichrichterwerk für den Straßenbahnbetrieb nach der Teilung Berlins.
Beschreibung
erbaut: 1908 / 1927, 1950 (Erweiterungen)
Architekt: Franz Schwechten / Karl Martin (1927)
Das 6-kV-Umspannwerk wurde 1908 zur Versorgung der im Landkreis Niederbarnim gelegenen Vorortgemeinde Boxhagen-Rummelsburg (1912 in die Stadt Lichtenberg eingemeindet) nach Plänen des AEG-Baubüros errichtet. In Zusammenhang mit dem Aufbau des neuen 30 kV-Übertragungsnetzes seit 1924 wurde 1927 als Erweiterung ein zweigeschossiger Klinkerbau für einen Stützpunkt angebaut. 1950 wurde der hintere Anbau des Schaltanlagengebäudes um vorgelagerte Transformatorenzellen ergänzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Anlage bis in die 1960er Jahre als Umspannwerk und als Gleichrichterwerk für den Straßenbahnbetrieb. Teile des Gebäudes blieben bis in die 1990er Jahre als Verwaltungsstandort in Betrieb. Anschließend wurde der Bau zu einem modernen Verwaltungsgebäude umgebaut.
Im Innenbereich des Vorderhauses sind noch verschiedene, von Franz Schwechten entworfene Ausstattungsdetails erhalten, so die originalen Geländer im Treppenhaus sowie die Raumgestaltung im Erdgeschoss mit weiß glasierten Ziegelwänden.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Franz Schwechten; Karl Martin; Umspannwerk Rudolfplatz; Boxhagen-Rummelsburg; AEG-Baubüro; Stützpunkt; Gleichrichterwerk; Straßenbahnbetrieb; Geländer
Quelle(n)
- Hans Achim Grube (Hrsg.), New Power. Transforming the Electropolis. Elektropolis im Wandel, Berlin 2007
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Denkmalliste Berlin (Stand: 14.01.2011), Nr. 09095055
