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2012 Norbert Gilson
11.10.2021

Tagebau Welzow-Süd

Heinrich-Heine-Straße 2, 03119 Welzow 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Der Braunkohletagebau Welzow-Süd ist einer der vier (abgesehen vom derzeit gestundeten Tagebau Reichwalde) Tagebaubetriebe des Lausitzer Reviers mit einer jährlichen Förderkapazität von rund 56 Mio. Tonnen, entsprechend 33% der deutschen Braunkohleförderung. Mit der in Welzow-Süd gewonnenen Braunkohle werden Kraftwerk und Brikettfabrik »Schwarze Pumpe« - beide Betriebe wurden nach der Wende vollständig erneuert - versorgt.
Auf einer etwa zweistündigen geführten Exkursion kann man den Tagebau zu vereinbarten Terminen mit geländegängigen Fahrzeugen erkunden und so einen Bergbaubetrieb live erleben.

Beschreibung


Aufschluss: 1959, Kohleförderung seit 1966
technische Ausrüstung: 2 Absetzer, 3 Eimerkettenbagger, 1 Schaufelradbagger, 1 Abraumförderbrücke »F 60« im Abraumbetrieb
3 Eimerkettenbagger, 2 Schaufelradbagger, 4 Bandwagen in der Kohleförderung
1 Eimerkettenbagger, 1 Haldenschüttgerät am Grabenbunker
Betreiber: Vattenfall GmbH

Der Tagebau Welzow-Süd wurde 1959 westlich von Spremberg aufgeschlossen. Der Tagebaubetrieb schritt in westliche Richtung fort und erreicht heute die Bundesstraße 169, wobei die Stadt Welzow im Südwesten und Nordosten vom Tagebau umschlossen ist. Die östlichen Bereiche des Tagebaus, eine Fläche von insgesamt 4.671 ha, sind inzwischen rekultiviert.

Das im Abbau befindliche Braunkohlenflöz liegt in rund 90 bis 130 m Tiefe und ist 10 bis 16 m mächtig. Es werden jährlich etwa 20 Mio. t Braunkohle gefördert. Das Abraum : Kohle-Verhältnis beträgt 6 : 1 und stellt damit einen relativ günstigen Wert dar. Die Förderung der Kohle erfolgt durch drei Eimerketten- und zwei Schaufelradbagger. Über 2 m breite Bandanlagen wird die Kohle zum Grabenbunker oder zur Zugverladung auf der Rasensohle transportiert. Hauptabnehmer der Rohkohle sind das Kraftwerk und die Brikettfabrik »Schwarze Pumpe«.

Zur Abtragung des Abraums (Sande, Kiese, Tone) über der Kohle sind ein Eimerketten- und ein Schaufelradbagger im Vorschnitt in Betrieb. Sie arbeiten über Bandanlagen mit zwei Absetzern auf der ausgekohlten Kippenseite zusammen, die das Abraummaterial dort verstürzen. Das zentrale Abraumgerät ist eine rund 500 m lange Förderbrücke vom Typ »F 60«, die den Tagebau überspannt und den von zwei Eimerkettenbaggern gewonnenen Abraum auf kürzestem Wege quer über den Grubenbetrieb zur Verkippungsseite fördert. Abraumförderbrücken gehören zu den größten beweglichen Technikanlagen der Welt.

Informationsstand: 31.12.2013
Schlagworte: Braunkohlenbergbau; Energy; Energie; Energiewirtschaft
Stichworte: Tagebau Welzow-Süd; Braunkohlenbergbau; Abraumförderbrücke

 

Quelle(n)

  • Vattenfall-Broschüre »Aus Braunkohle wird Energie. Braunkohlentagebau Welzow-Süd« (Stand: April 2012)

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