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2008 Norbert Gilson
12.10.2022

Betriebsgebäude Stadtwerke Frankfurt am Main

Gutleutstraße 280, 60327 Frankfurt am Main

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Der Ende der 1920er Jahre als Verwaltungs- und Betriebsstützpunkt der Stadtwerke Frankfurt am Main errichtete Gebäude- und Hallenkomplex in der Gutleutstraße ist besonders bedeutend wegen der Anwendung der damals noch neuen Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise, mit dem ein Montagehof sowie die Hallen für Werkstätten und Lager überdeckt wurden.

Beschreibung

erbaut: 1928-29
Architekt: Adolf Meyer

Der Betriebskomplex an der Gutleutstraße gegenüber dem Standort des Kraftwerks West entstand 1928/29 zur Unterbringung von Magazinen, Kabellagern, Laboratorien und Werkstätten. Weiterhin war hier das »Prüfamt 6« zur Eichung elektrischer Zähler und Messgeräte untergebracht. Auch die Bauabteilung der Stadtwerke Frankfurt hatte hier ihre Unterkunft. Schließlich wurde ein großes Umspannwerk auf dem Gelände eingerichtet.

Das Gebäude wurde vollständig in Stahlbeton ausgeführt. Bereits zur Bauzeit erregte eine im Hof hinter dem straßenseitigen Kopfbau gelegene, mit einem Betonschalendach überspannte achteckige Halle (ohne Foto) besondere Aufmerksamkeit. Die Halle wird von einer auf acht Säulen ruhenden, nach der Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise (von den Firmen Carl Zeiss und Dyckerhoff & Widmann entwickelt) ausgeführten flachgekrümmten Kuppel von 26 m Durchmesser mit einer Schalendicke von nur 4 cm überspannt. Die Kuppel wurde aus Ringen aus schnell trocknendem Beton aufgebaut, wobei der gerade ausgehärtete Ring den nächsten trug. Bemerkenswert sind auch die von Beton-Tonnendächern überdeckten Garagen. Der Bau galt zu seiner Entstehungszeit Ende der 1920er Jahre als eine der gewagtesten und technisch fortschrittlichsten Betonkonstruktionen.
 
Informationsstand: 10.02.2018
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Verwaltungsgebäude; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Adolf Meyer; Betriebskomplex; Magazin; Kabellager; Laboratorium; Werkstatt; Prüfamt; Eichung; Zähler; Messgerät; Stahlbeton; Betonschalendach; Halle; Zeiss-Dywidag-Schalenbauweise; Carl Zeiss; Dyckerhoff & Widmann AG; Beton-Tonnendach; Betonkonstruktion

Quelle(n)

  • Heike Risse, Frühe Moderne in Frankfurt am Main 1920 - 1933, Frankfurt am Main 1984
  • Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.), Route der Industriekultur Rhein-Main. Frankfurt am Main - Süd, Frankfurt 2006
  • Hans Engels (Fotografie) / Ulf Meyer (Text), Bauhaus-Architektur. 1919 - 1933, München / London / New York 2001

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