Das 1913 in Betrieb genommene und seit 2010 aufwendig sanierte, ehemalige Elektrizitätswerk von Weißenfels dokumentiert zum einen die stark steigende Nachfrage nach elektrischer Energie im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg und ist zum anderen ein Beispiel für eine gelungene Nachnutzung.
Beschreibung
erbaut: 1912-13
Aufgrund eines Beschlusses des Stadtrats von Weißenfels wurde zur Deckung der steigenden Elektrizitätsnachfrage am Stadtrand von Weißenfels 1912 mit dem Bau eines neuen Elektrizitätswerks begonnen. Im Dezember 1913 konnte das neue Kraftwerk in Betrieb genommen werden.
Die Funktionseinheiten des Kraftwerks wurden in einem zusammenhängenden, dreigliedrigen Gebäudekomplex untergebracht. Die große Halle (Foto 2, rechts) beherbergte das Kesselhaus, an das sich nach links (Foto 3) das Maschinenhaus mit den Dampfturbinen anschloss. An dieses wurde auf der linken Seite (Foto 4) das Schalthaus mit der Warte angesetzt.
Bis 1963 wurde die Anlage als reines Elektrizitätswerk betrieben. Anschließend erfolgte der Umbau zu einem Fernheizwerk, das bis 1993 in Betrieb war. Nach der Stilllegung zerfielen die Gebäude zusehends, bis im Rahmen der IBA-Maßnahme »Grün der Zeit« 2010 eine Sanierung und Restaurierung der Gebäude eingeleitet wurde. Einige Gebäude, unter anderem die Schornsteine, konnten nicht gerettet werden. Unter Einbau neuer Sanitäranlagen sowie eines neuen Heizungs- und Lüftungssystems wurden die Gebäude zunächst für die Nutzung durch Sportveranstaltungen und Freizeitevents hergerichtet. Nachdem sich dieses Nutzungsszenario als nicht tragfähig herausgestellt hatte, erfolgte inzwischen die Vermietung an eine Behinderteneinrichtung.
Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte:
Stichworte: Kesselhaus; Maschinenhaus; Dampfturbine; Schalthaus; Schaltwarte; Fernheizwerk; IBA-Maßnahme; Restaurierung; Umnutzung
Quelle(n)
- Hinweistransparent am Objekt