Fernmeldeturm Petersberg_Bild 1
2014 Norbert Gilson
25.02.2020

Fernmeldeturm Petersberg

Bergweg, 06193 Petersberg

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Der um die Mitte der 1960er Jahre errichtete Fernmeldeturm Petersberg bei Halle war eine der Relaisstationen für die Richtfunkverbindung zwischen Berlin und der innerdeutschen Grenze auf dem Brocken. Der Richtfunkturm dokumentiert das in den 1960er Jahren aufgebaute Richtfunknetz der DDR.

Beschreibung


erbaut: 1963-65
Bauherr: Deutsche Post

Der 119 m hohe Fernmeldeturm Petersberg wurde in den Jahren 1963 bis 1965 von der Deutschen Post auf dem Petersberg bei Halle In Stahlbetonbauweise errichtet. Der Petersberg ist mit 250 m über NN die höchste Erhebung im ehemaligen Saalkreis.
Die Informationen über den Zweck des Fernmeldeturms sind nicht eindeutig. Er soll dem Ausbau und der Übertragungsverbesserung der Richtfunkstrecke Berlin (Hauptstadt der DDR) - Roitzsch - Petersberg - Kulpenberg - Brocken gedient haben. Das Richtfunknetz der DDR stand unter der Kontrolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Unmittelbar neben dem Fernmeldeturm befindet sich ein Ende der 1950er Jahre erbautes siebenstöckiges Fernmeldegebäude (»A-Turm«), in dem die Bezirksrichtfunkzentrale Halle (Saale) des Richtfunknetzes der SED sowie Richtfunk- und Vermittlungstechnik der Nationalen Volksarmee (NVA) untergebracht waren. 1984 wurde das Richtfunknetz von der SED an die Deutsche Post übergeben. Möglicherweise stammt daher die Information über die Bauherrschaft des Fernmeldeturms.

Ursprünglich zeigte der Fernmeldeturm offensichtlich ein anderes Erscheinungsbild, wie auf einem im Bundesarchiv (Berlin-Lichterfelde) aufbewahrten Foto (Foto 3) zu sehen ist. Die beiden oberen Plattformen bildeten damals ein geschlossenes Geschoss. Nach der Wende ging der Fernmeldeturm zunächst an die Deutsche Bundespost, dann an deren Nachfolgerin, die Deutsche Telekom AG, und schließlich an die Deutsche Funkturm GmbH über. Auf dem Turm wurde ein Antennenträger für Rundfunkantennen montiert, über die seitdem verschiedene Rundfunkprogramme (MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sputnik und das private Radio SAW) im Großraum Halle verbreitet werden. Senderbetreiber ist die Media Broadcast GmbH

Informationsstand: 03.05.2016
Schlagworte: Sendeanlagen; VDE Leipzig/Halle
Stichworte: Fernsehturm; Deutsche Telekom AG; Deutsche Funkturm GmbH; Deutsche Post; Petersberg; Stahlbetonbauweise; Richtfunkstrecke; Richtfunk; DDR; Sozialistische Einheitspartei Deutschlands; SED; Fernmeldegebäude; A-Turm; Bezirksrichtfunkzentrale Halle (Saale); Nationale Volksarmee; NVA; Rundfunkantenne; MDR; MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sputnik; Radio SAW; Media Broadcast GmbH

Quelle(n)

  • Roman Ciesielski (u.a.), Behälter, Bunker, Silos, Schornsteine und Fernsehtürme. Zweite, neubearbeitete Aufl., Berlin 1985
  • Bildquelle von Foto 3: Bundesarchiv, Bild 183-D0502-0001-009 / CC-BY-SA 3.0

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