Umspannwerk Farchau_Bild1
2016 Norbert Gilson
01.04.2021

Umspannwerk Farchau

Am Kanal, 23909 Schmilau 

Kontakt
VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Das in unmittelbarer Nachbarschaft des Wasserkraftwerks Farchau befindliche Umspannwerk dokumentiert in hervorragender Weise einen Anlagenteil des 30-kV-Netzes der  Schleswig-Holsteinischen Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag), der in Freiluftausführung errichtet wurde.

Beschreibung


erbaut: vermutlich Anfang 1950er Jahre
Bauherr: Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag)

Die unmittelbar neben dem Einlaufbauwerk des Schaalseekanals am Wasserkraftwerk Farchau gelegene Schalt- und Umspannanlage wurde, dem Augenschein nach zu urteilen, vermutlich zu Beginn der 1950er Jahre errichtet. Die Konstruktion der Gerüste (geschraubt statt genietet), die Ausführung der Umzäunung und die Ausstattung mit Betriebsmitteln und Anlagenteilen deuten auf diesen Entstehungszeitpunkt hin. Zudem gibt es die Information, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die in den südlichen Landesteilen Schleswig-Holsteins gelegenen Umspannwerke für eine Umspannung von 30 kV auf 11 kV modernisiert wurden. Vermutlich im Zuge dieses Netzumbaus wurde auch die neue Umspannanlage des Kraftwerks Farchau für die Einspeisung in das 30-kV-Netz errichtet.

Ursprünglich hatte die Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Schleswag) die Schaltanlagen in Schleswig-Holstein bis einschließlich 60 kV in Innenraumbauweise ausgeführt, da man wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und des Salzgehaltes der Luft eine Beeinträchtigung der Isolationen befürchtete. Später setzte sich jedoch die Ansicht durch, dass infolge der Regenhäufigkeit sich etwa bildende Salzablagerungen durch den folgenden Regen wieder abgewaschen wurden. Daher wurde auch das Umspannwerk Farchau in Freiluftbauweise ausgeführt.

Die Ausrüstung der Anlage besteht unter anderem aus zwei 11-kV/30-kV-Drehstromtransformatoren der Volta-Werke Elektricitäts-Gesellschaft mbH zur Einspeisung der von den Maschinen mit 11 kV erzeugten Energie in das 30-kV-Netz. Außerdem sind ein Eigenbedarfstransformator, eine 30-kV-Erdschluss-Löschspule sowie vier Schaltfelder mit 30-kV-Leistungsschaltern vorhanden.
 
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft; Schleswag; Volta-Werke Elektricitäts-Gesellschaft mbH; Umspannanlage; Schaltanlage; Schleswig-Holstein; Innenraumbauweise; Luftfeuchtigkeit; Isolation; Freiluftbauweise; 30-kV-Netz; Eigenbedarfstransformator; Erdschluss-Löschspule; Schaltfeld

Quelle(n)

  • Schleswig-Holsteinische Stromversorgungs-Aktiengesellschaft (Hrsg.), 25 Jahre Schleswag, Rendsburg 1954
  • Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.V. (Hrsg.), Tips für Technik-Trips in und um Hamburg. (TechnikTouren, Nr. 14), Frankfurt am Main 1991

Bilder

Karte

Das könnte Sie auch interessieren