Das in der Innenstadt von Gera 1910 als Erweiterungsbau des Hauptpostamtes entstandene Gebäude für das Fernmelde- und Telegrafenamt dokumentiert den Aufschwung des Fernsprech- und Telegrafieverkehrs vor dem Ersten Weltkrieg und zeigt auch die damalige Bedeutung von Gera, die als bedeutende Industrie- und Residenzstadt zu den reichsten Städten des Deutschen Reichs gehörte.
Beschreibung
erbaut: 1910
Das Fernmeldeamt von Gera wurde 1910 auf dem Gelände hinter dem in der Schloßstraße gelegenen Hauptpostamt als Erweiterungsbau errichtet, in den die Anlagen für den damals noch auf Handvermittlung beruhenden Fernsprechverkehr sowie für die Telegrafiedienste ausgelagert wurden. Das mit barocken Stilelementen, abgesetztem Sockelgeschoss und Rundbogenfenstern im Erdgeschoss gestaltete Gebäude strahlt im Vergleich zum Postamtsgebäude eine klare Erhabenheit aus. Besonders hervorgehoben ist das Eingangsportal. Die Gestaltung des Gebäudes nimmt wohl Bezug auf die bis 1918 gültige Funktion von Gera als Residenz- und Landeshauptstadt des Fürstentums Reuß jüngerer Linie.
Das Gebäude wurde, vermutlich nach Kriegszerstörung, so dass lediglich das Eingangsportal und das Sockelgeschoss noch die ursprüngliche Fassadengestaltung aufweisen. Insgesamt wurde das Gebäude, vermutlich nach 2000, um zwei Stockwerke in zeitgenössischer Architektur erweitert.
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Telekommunikationseinrichtungen; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik
Stichworte: Fernmeldeamt; Gera; Hauptpostamt; Fernsprechverkehr; Barockelement; Sockelgeschoss; Rundbogenfenster; Telegrafenamt; Residenzstadt; Landeshauptstadt; Fürstentum Reuß jüngerer Linie
Quelle(n)
- de.wikipedia.org/wiki/ListederKulturdenkmaleinGera (abgerufen am 14.06.2017)