Im Wirtschaftsarchiv des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main lagern Bestände der Dokumente zu Normung und des Verbandswesens des VDE. Die dort gelagerten Ordner sind in einer entsprechenden Datenbank detailliert bestichwortet.
VDE-Archiv
Im Rahmen der Arbeiten zur Dokumentation hat der Bearbeiter, Dr. Siegfried Buchhaupt, einen Beitrag zur Bedeutung des VDE-Archivs für die historische Forschung verfasst:
"...die Initiative für den Aufbau eines Archivs ergriff 1931 der damalige Generalsekretär des VDE, Peter Schirp: "Es ist möglichst bald eine Archivsammlung zu organisieren, die alle grundsätzlichen Vorgänge, evtl. graphisch aufgetragen, die für die Zukunft des VDE von wesentlichem Interesse sind, enthalten soll." Die Mitgliedsvereine und -gesellschaften wurden aufgefordert bei der Sammlung historisch wertvollen Materials mitzuhelfen. Der Archivbestand wurde Anfang des Jahres 1944 von Berlin in das Schloß Pretzfeld in Franken ausgelagert.Im Jahr 1955 appellierte wiederum ein VDE-Generalsekretär an die Mitglieder um Unterstützung bei der Ersetzung der Kriegsverluste des Archivs. Nach dem Krieg war dieses mit der VDE-Geschäftsstelle nach Frankfurt am Main gekommen. Seit 1981 gehört das VDE-Archiv als Depositum zum Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Abteilung Wirtschaftsarchiv.
Seit den 1980er Jahren läßt sich ein wachsendes Interesse an der Geschichte der Elektrotechnik, Elektrifizierung und Elektroindustrie konstatieren. Die Forschungsperspektiven sind vielfältig und erschöpfen sich nicht in einer technik- oder wissenschaftshistorischen Betrachtung des Technikgebietes bzw. der Elektrotechnik als Ingenieurwissenschaft. Thematisiert wurde auch die Elektrotechnik im Zusammenhang von Wirtschaft, Politik, Kultur und Alltagsleben. Für die historische Forschung spielten die Archivalien des VDE bisher keine Rolle, da ihre Existenz nicht bekannt war. Selbst neuere Studien, die schwerpunktmäßig die Geschichte des VDE behandeln, schöpfen nicht aus dieser Quelle. Auch wäre der etwa 4400 Aktenordner (360 Regalmeter) umfassende VDE-Bestand ohne Findbuch praktisch kaum nutzbar gewesen. Drei ehemalige Mitarbeiter des VDE unterstützten im Jahr 1999 das Institut für Stadtgeschichte bei der Vorbewertung der Archivalien, allerdings lehnte der VDE die Finanzierung einer umfassenden Aufarbeitung ab. Es ist das Verdienst der Archivare Sylvia Goldhammer und Dr. Konrad Schneider, dass nach Einschaltung des Professors für Technikgeschichte an der TU-Darmstadt, Dr. Mikael Hård, diese unbefriedigende Situation überwunden werden konnte. Aus einer Ansammlung von Informationsträgern wurde ein wirklicher Bestandteil eines Archivs. Nutzern stehen über die EDV (Dokumentations- und Retrievalsystem Faust) komfortable Recherchemöglichkeiten zur Verfügung.
Das VDE-Archiv deckt den Zeitraum von 1894 bis in die Mitte der 1970er Jahre ab, bei einem inhaltlichen Schwerpunkt auf Normen und Sicherheitsvorschriften. Der überwiegende Teil des Archivmaterials stammt aus der Nachkriegszeit. Auf Möglichkeiten, die das VDE-Archiv der historischen Forschung eröffnet, wird im Weiteren eingegangen..."
Vollständiger Artikel: "Archiv und Wirtschaft", Heft 01/2004
Einige Schnappschüsse aus dem VDE-Archiv finden Sie hier:
Bekanntmachung 1908
Empfehlenswerte Maßnahmen bei Bränden 1910
Merkblatt 1914
VDE-Vorschriften 1915
Brief Polizeibehörde Hamburg 1915
Brief E-Werk Dortmund 1915
Entwurf VDE 0860 1962
Die Geschäftsstelle des Ausschusses vermittelt bei Bedarf nach vorheriger Absprache den Kontakt zum VDE/DKE-Archiv.