Sieger Cosima 2022
Ronald Schnabel
03.01.2023 Pressemitteilung

T-Shirt gegen Rückenschmerzen

Das Hochschulteam „T - S.H.I.R.T“ von der Technischen Universität Ilmenau will mit Hilfe eines neu entwickelten T-Shirts Rückenschmerzen den Kampf ansagen und siegte mit der Erfindung beim Wettbewerb COSIMA. Vier Hochschulteams aus Ilmenau, Karlsruhe, München und Hamburg schafften es mit ihren Ideen und Erfindungen ins Finale des Wettbewerbs vom VDE und dem BMBF. Die drei besten Teams qualifizierten sich gleichzeitig für den internationalen iCAN-Wettbewerb, der im Juni 2023 in Kyoto stattfindet.

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Mit einem T-Shirt, das die Bewegungen der Wirbelsäule messen kann, haben Michael Jung, Emma Stolpe, Mohamed Elsayed und Simon Leinige den ersten Platz beim Hochschulwettbewerb COSIMA (Competition of Students in Microsystems Applications) abgeräumt. Am Institut  ihres Betreuers, Prof. Hartmut Witte, haben die Studierenden von der Technischen Universität Ilmenau das Kleidungsstück mit inertialen Messeinheiten (IMUs) ausgestattet. So kann das System der Trägerin oder dem Träger zurückmelden, ob er oder sie den Rumpf richtig und ausreichend bewegt, um Rückenschmerzen vorzubeugen.

Studentinnen und Studenten entwickeln innovative Produkte

Jedes Jahr bewerben sich technikaffine Hochschulteams aus ganz Deutschland mit ihren innovativen Produkten beim Wettbewerb COSIMA, der von der Technologieorganisation VDE als Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtet wird. Vier Teams aus Ilmenau, Karlsruhe, München und Hamburg haben es ins Finale des Wettbewerbs geschafft, der dieses Jahr unter dem Motto „Industry meets Talents“ stand. Die besten drei Teams qualifizieren sich gleichzeitig für den internationalen iCAN-Wettbewerb, der im Juni 2023 in Kyoto stattfindet.

Platz 2: Kostengünstige und schnelle Diagnose

Der zweite Platz ging an Leon Middendorf, Nicklas Rondot, Alina Stein und Johanna Bartl vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Unter dem Namen „Diagnostics for everybody“ ermöglichen es die vier Studierenden, Krankheiten früh zu diagnostizieren. Denn dafür ist präventives Testen notwendig, was meist teuer und zeitaufwändig ist. Als Team Orbio gründeten und entwickelten sie am Lehrstuhl von Prof. Jan Korvink ein PCR-basiertes Testsystem, das zu günstigen Kosten dort eingesetzt werden kann, wo der Patient behandelt wird – ob in der Arztpraxis oder im Krankenhaus.

Platz 3: Gefahrenerkennung für Menschen mit Sehbehinderung

Mit kleinen Helfern für Menschen mit Sehbehinderung hat sich das Team V-Feel System von der TU München beschäftigt. Boning Li, Ge Zhang und Lukas Fechner, betreut von Prof. Ulf Schlichtmann, entwickelten ein System zur Gefahrenerkennung und wurden dafür mit dem dritten Platz belohnt. Mit einem speziellen Vibrationsmechanismus warnt V-Feel seine Benutzer vor Gefahrensituationen im modernen Alltag, vor Passanten etwa auf schnellen E-Scootern oder nahezu unhörbaren E-Autos. Ebenso assistiert V-Feel beim Auffinden von Gegenständen und reagiert auf Sprachbefehle.

Sauberes Wasser to go

Viel Anerkennung bekam auch das Hochschulteam der TU Hamburg für seine Idee für garantiert sauberes Wasser „to go“: Rijuta Bagchi, Suve Nisa Ramakrishan und Varum Gonsalves haben mit ihrem Betreuer Prof. Hoc-Khiem Trieu einen Verschluss für Trinkwasserflaschen für sauberes und sicheres Wasser im Freien erfunden. Ihr Prototyp für einen tragbaren Wasserfilter ist eine Wasserfilterkappe, die verschmutztes Wasser sofort filtern kann. Sie besteht aus zwei Teilen: Ein physikalischer Aktivkohlefilter hat die Aufgabe Chemikalien wie Chlor, Schwermetalle und andere unerwünschte Schwebeteilchen zu entfernen. Ein UV-Filter, der beim Prototyp UV-C-Licht mit einer Wellenlänge von 275 nm verwendet, kann die DNA von biologischen Erregern zerstören. Zudem integrierte das Trio ein Solarmodul in die Schaltung, anstatt nur Batterien zu verwenden.

Über COSIMA

Der Studierendenwettbewerb COSIMA (Competition of Students in Microsystems Applications) wurde 2009 ins Leben gerufen und wird vom VDE als Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF veranstaltet. Für die Teilnahme am Wettbewerb müssen die Studententeams mit einem funktionstüchtigen Prototyp den praktischen Nutzen von mikrosystemtechnischen Sensoren und Aktoren für Anwendungen des Alltags zeigen. Die drei Gewinner von COSIMA qualifizieren sich gleichzeitig für den internationalen iCAN-Wettbewerb. Dieser findet im Juni 2023 in Kyoto statt. Der Wettbewerb iCAN ist eine chinesische Initiative, die bereits seit über zehn Jahren ausgerichtet wird.

„Jedes Jahr räumen die deutschen Teams ab und belegen die vorderen Plätze, was zeigt, dass die Ausbildung in der Mikrosystemtechnik in Deutschland zu den besten der Welt gehört“, freut sich Dr. Ronald Schnabel, Geschäftsführer von VDE/VDI-GMM und Organisator von COSIMA. Auch im nächsten Jahr besteht die Möglichkeit, an COSIMA teilzunehmen und sich damit für iCAN 2024 zu qualifizieren.

Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.cosima-mems.de.

Fachgesellschaft für Mikroelektronik im VDE (GMM)

Nahaufnahme einer Computer-Platine
photocrew / Fotolia
19.04.2018
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