Transformation von Energie- und Mobilitätssystemen, Remote-Medizin, allelectricsociety, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien: Die Digitalisierung lässt gewissermaßen keinen Stein auf dem anderen, Wissen und Daten werden zur industriellen Währung der Zukunft. Zwar sind die europäische und deutsche Wirtschaft trotz Corona noch auf einem guten Weg, doch ohne gemeinsame Anstrengungen gehen Führungspositionen in wichtigen Kernbereichen wie der Mikroelektronik an Konkurrenten wie die USA oder China. Auch verdeutlichen die Coronapandemie und der aktuelle Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nochmals, wie vulnerabel Lieferketten durch globale Abhängigkeiten geworden sind. Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des VDE, stellt fest: „Momentan sind wir alle extrem gefordert, für die Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen – und wir müssen handeln. Es geht im Kern darum, die Kompetenz in Schlüsselindustrien und somit eine Teilsouveränität zurückzuholen, ohne uns von globalen Produktions- und Absatzmärkten zu verabschieden.“
Mehr Licht als Schatten:
out of the box denken, Masterplan aufsetzen
Gleichzeitig weist Hinz darauf hin, dass beispielsweise die Entwicklungen im Bereich Batterietechnologie in Europa oder Innovationen bei erneuerbaren Energien, Umwelttechnik oder Quantentechnologie zeigen, dass noch immer viel Know-how vorhanden ist. „Sorgen wir dafür, dass High-Tech-Lösungen ihren Return on Invest wieder bei uns erzeugen, dann können wir wieder zwischen den Hauptweltmächten mitspielen“, so Hinz. Um wirtschafts- und umweltpolitische Ziele miteinander in Einklang zu bringen, schlägt der studierte Elektrotechniker und langjährige Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens vor, einen Drei- oder Fünfjahresplan mit klaren Vorgaben für alle Beteiligten aufzusetzen. Auch in demokratischen Staaten sei es möglich, seitens der Politik strategische Stoßrichtungen vorzugeben und notfalls unpopuläre Entscheidungen zu fällen. Unternehmen müssten zwar den Fokus auf kurzfristige Gewinnorientierung beibehalten, sich gleichzeitig aber auf langfristig gesetzte Ziele committen. „Wir haben es uns in den letzten 70 Jahren zu bequem gemacht in unserer Komfortzone“, sagt Hinz. „Da müssen wir raus. Fordern und mahnen reicht nicht, wir brauchen jetzt den Anpack-Modus.“ Das gelte nicht zuletzt für jeden Einzelnen, denn nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Industrie und Gesellschaft seien die Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Der VDE beteiligt sich mit seinen verschiedenen Arbeitsfeldern aktiv an der Weiterentwicklung notweniger Regulierungsvorgaben und Standards, ist in deutschen und internationalen Gremien zu allen relevanten Zukunftstechnologien präsent und fungiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie.
Für Fragen oder ein ausführliches Interview stehen Ansgar Hinz und weitere Ansprechpartner im VDE gerne zur Verfügung.
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