VDE Financial Dialogue Hydrogen 2022
VDE Renewables
02.11.2022 Pressemitteilung

VDE Whitepaper zur Wasserstoffwirtschaft: Jetzt Weichen für erfolgreiche Geschäftsmodelle stellen

  • Whitepaper zum VDE FINANCIAL DIALOGUE HYDROGEN veröffentlicht
  • VDE gibt Empfehlungen, wie Investitionen in Wasserstofftechnologien gefördert werden können
  • Deutsche Wasserstoffwirtschaft braucht unter anderem dringend konzertierte Initiativen zur Ausbildung von Fachkräften
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(Frankfurt am Main, 02.11.2022) Deutschland hat das Potential, Technologieführer in der Wasserstoffwirtschaft zu werden. Zu diesem Schluss kommen die Expertinnen und Experten, die auf Einladung von VDE Renewables auf dem VDE FINANCIAL DIALOGUE über die Kommerzialisierung der vielen neuen Wasserstoff-Technologien diskutiert haben. Was getan werden muss, um den Aufbau von Produktion und Servicebereichen voranzutreiben, wurde jetzt im Whitepaper zur Wasserstoffwirtschaft veröffentlicht.

Bei der Umstellung auf Erneuerbare Energien gilt Wasserstoff als wichtige Brückentechnologie. Während Öl, Gas und Kohle einfach gespeichert und bedarfsgerecht genutzt werden können, passt bei Strom aus Sonne und Wind die Erzeugung nur manchmal mit dem Bedarf zusammen. Für große Energiemengen ist die dann notwendige Speicherung nur über Wasserstoff sinnvoll machbar. Hydrogen Council hat in Kollaboration mit McKinsey & Company zusammengetragen, dass bis 2030 240 Milliarden Dollar in den Wasserstoffsektor investiert werden sollen. Weltweit gibt es demnach 680 Großprojekte, doch erst zehn Prozent der Vorhaben werden bereits konkret umgesetzt.

Hürden auf Energiemärkten verschärfen Unsicherheit 

VDE Renewables Geschäftsführer Burkhard Holder verweist darauf, dass die neu entstehenden Märkte rund um das Thema Wasserstoff heute noch von großen Unsicherheiten geprägt sind: "Ganz entscheidend ist es, den aktuellen regulatorischen Rahmen, der sich aus den etablierten Energietechnologien heraus entwickelt hat, auf die neuen Systeme und Produkte anzupassen und die Hürden für deren Markteinführung abzubauen."

In dem Whitepaper wird daher darauf verwiesen, dass die Hürden auf den traditionell stark regulierten Energiemärkten abgebaut werden sollten. Sie verschärfen die Unsicherheit in Industrie und Finanzwelt, weil eine wirtschaftliche Bewertung der Investitionsvorhaben nur eingeschränkt möglich ist. Staatliche Förderprogramme sind weiterhin sinnvoll und müssen wo nötig ausgebaut und angepasst werden, denn sie sind eine wichtige und wesentlichen Stütze für den Markthochlauf und die Aufbauphase. Erfolgskritisch ist zudem die Mobilisierung von privatem Kapital – insbesondere für innovative kleine und mittelständische Unternehmen. Investmentgesellschaften, Industrieunternehmen und etablierten Fördermittelgebern können hierfür effiziente Plattformen schaffen.

Einheitliches Regelwerk und Genehmigungsprozesse

Die zügige Einführung der notwendigen Regelwerke sowie europaweit einheitliche Genehmigungsprozesse stellen eine weitere wichtige Voraussetzung für Finanzierbarkeit und Versicherbarkeit der neuen Produkte und Geschäftsmodelle dar. Zudem braucht die deutsche Wasserstoffwirtschaft dringend konzertierte Initiativen zur Ausbildung von Nachwuchskräften, sowohl bei der Berufsausbildung als auch an Universitäten. Insgesamt brauchen wir eine technologie-offene Industriepolitik, die aufkommende Veränderungen mit interessanten Kommerzialisierungspotentialen unterstützt und nicht verhindert.

Über VDE Renewables 

Die VDE Renewables GmbH, eine Tochter der VDE Gruppe, bietet Dienstleistungen im Bereich der Qualitätssicherung im weltweiten Markt für erneuerbare Energien an. Kernaufgaben der Gesellschaft mit Sitz in Alzenau sind die Qualitätsprüfung und -zertifizierung nach höchsten Qualitätsstandards für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit, sowie Independent Engineering und Due Diligence Leistungen.

VDE Renewables kooperiert mit allen Strukturen der VDE Gruppe und verfügt über ein internationales Partnernetzwerk, zu dem führende Forschungsinstitute wie mehrere Fraunhofer Institute, aber auch Versicherungskonzerne wie Allianz und Munich Re zählen. Zusammen mit seinen Partnern unterstützt VDE Renewables Kunden beispielsweise beim Zugang zu neuen Märkten, bei der Differenzierung vom Wettbewerb oder durch das Ermöglichen attraktiverer Versicherungs- oder Finanzierungsbedingungen. 

Mehr Informationen unter www.vde.com/renewables-de

Über den VDE

Der VDE, eine der größten Technologie-Organisationen Europas, steht seit mehr als 130 Jahren für Innovation und technologischen Fortschritt. Als einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach. Das VDE Zeichen gilt seit mehr als 100 Jahren als Synonym für höchste Sicherheitsstandards und Verbraucherschutz. 

Wir setzen uns ein für die Forschungs- und Nachwuchsförderung und für das lebenslange Lernen mit Weiterbildungsangeboten „on the job“. Im VDE Netzwerk engagieren sich über 2.000 Mitarbeiter*innen an über 60 Standorten weltweit, mehr als 100.000 ehrenamtliche Expert*innen und rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital, elektrisch.  
Wir gestalten die e-diale Zukunft. 

Sitz des VDE (VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.) ist Frankfurt am Main. Mehr Informationen unter www.vde.com

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15.02.2024 TOP

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe: Bis 2050 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung auf mindestens 80 Prozent steigen. Das bringt nie dagewesene Herausforderungen mit sich – aber auch einzigartige Chancen. Die Normen und Standards, die der VDE entwickelt, sind dafür Wegbereiter. Sie spielen bei allen wichtigen Zukunftsthemen eine Rolle: vom Internet of Energy (IoE) bis zur Cyber Security, bei Power2X und E-Mobility, bei Microgrids und in Smart Markets.

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