Paar in einem Auto Big City
corepics / stock.adobe.com
12.09.2018 Kurzinformation

VDE begrüßt Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung

Das Bundeskabinett hat in der vergangenen Woche die Hightech-Strategie 2025 (HTS 2025) der Bundesregierung verabschiedet. Mit dem Untertitel „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat das federführende Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erstmals einen ressortübergreifenden Leitfaden erstellt, um neue Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Umbrüche und rasante technologische Entwicklungen zu geben. Dazu hat am 10. September 2018 ein erstes Rundgespräch mit Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Industrie in Berlin stattgefunden. Für den Technologieverband VDE hat Markus B. Jaeger, Leiter Politik Berlin/Brüssel, an den Gesprächen teilgenommen und die Einschätzung des VDE an das BMBF übermittelt.

Kontakt
Markus B. Jaeger
Hightech-Strategie Broschüre

Der VDE begrüßt die Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung und das damit verbundene, im Koalitionsvertrag beschlossene Erreichen des 3,5-Prozent-Ziels.

| VDE

Der VDE begrüßt die Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung und das damit verbundene, im Koalitionsvertrag beschlossene Erreichen des 3,5-Prozent-Ziels. Die Strategie der Bundesregierung, alle relevanten Ministerien zu einer gemeinsamen, in sich konsistenten Innovationsstrategie zusammenzufassen, stellt einen klaren Mehrwert für den Standort Deutschland dar. Der Weg des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, diese Verbindungen mit Rundgesprächen zu intensivieren, wird explizit unterstützt.

Es ist richtig und wichtig, dass die Digitalisierung der Gesellschaft zum Nutzen für die Menschen Ziel der Hightech-Strategie 2025 ist. Es ist ein wichtiger Schritt für den Digitalstandort Deutschland, dass die Hightech-Strategie 2025 mit den Leitbegriffen Sprunginnovationen, Unternehmergeist, offene Innovationskultur, konsequente Anwendungsorientierung operiert und einen Kulturwandel in Wissenschaft und Forschung initiiert: hin zu einer Kultur, die den Transfer zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft als bestimmende Geschäftsgrundlage von Forschungsbemühungen in Deutschland sieht.
Deutschland benötigt dringend eigene Kompetenzen in den zukunftsträchtigen Bereichen der Digitalisierung, wie Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz. Wir dürfen im Land der Ingenieure nicht in technologische Abhängigkeiten von Ländern wie den USA oder China geraten. Hier gibt die Hightech-Strategie 2025 einen wichtigen und übergreifenden Impuls, der – wo noch nicht geschehen – mit Leben gefüllt werden muss.

Gemeinsam gesellschaftliche Herausforderungen meistern

Der VDE als neutraler wissenschaftlich-technischer Fachverband sieht es als seine Aufgabe, Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft zu erschließen und für politische Gestaltungsprozesse nutzbar zu machen. Seit seiner Gründung vor 125 Jahren schlägt der VDE die Brücke zwischen Technologien und Anwendungen. Damit verkörpert der Technologieverband seit jeher einen der Grundgedanken der Hightech-Strategie. Vor allem bei der laufenden Begleitung und Anpassung der Hightech-Strategie 2025 sowie im neuen Foresight-Zyklus kann der VDE eine zentrale Rolle zur fachlichen Unterstützung der Bundesregierung und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung übernehmen. Dabei schöpft der VDE aus einem „Universum“ von etwa 90.000 Akteuren über Branchen- und Disziplingrenzen hinweg.

Mit der Hightech-Strategie 2025 sind auch gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern. Früher wurden (natur-)wissenschaftlich abgesicherte Fakten im gesellschaftlichen Diskurs als selbstverständliche Autorität akzeptiert. Heute wird eine solche gemeinsame Faktenbasis immer stärker infrage gestellt – wie die Themen Klimawandel und Impfdebatte zeigen. Dies gefährdet den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in Gesellschaft und Politik. Genau das ist es aber, was in der Hightech-Strategie 2025 vorangetrieben werden soll. Aktivitäten, um diesem Trend entgegenzuwirken, erscheinen daher dringend notwendig.

Zum Handlungsfeld „Gesundheit und Pflege“: Die Disruption des Gesundheitswesens durch fortschreitende Digitalisierung – insbesondere die Disruption des Arztberufs – ist in der Hightech-Strategie 2025 lediglich vorsichtig angedeutet. Hier sieht der VDE mit der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (DGBMT) als neutrale Instanz die Chance, proaktiv mit allen relevanten Akteuren ein konkretes Zukunftsbild (Zeithorizont 2030+) zu entwickeln, das dieser Disruption gerecht wird. Die VDE|DGBMT ist mit über 2.500 Mitgliedern die größte wissenschaftlich-technische Fachgesellschaft der Medizintechnik in Deutschland. Sie wurde 1961 in Frankfurt am Main gegründet.

Zur Entwicklung der Fachkräftebasis: Die VDE-Mikrochipinitiative für Schülerinnen und Schüler „INVENT a CHIP“ in Zusammenarbeit mit dem BMBF wurde zuletzt auf der CEBIT auch seitens der Bundesministerin Anja Karliczek gewürdigt. Solche Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung sollten dringend weiter im Fokus des BMBF stehen und ausgebaut werden. Darüber hinaus muss auch der Fachkräfteerhalt weiter im Fokus stehen. Hier gilt es vor allem, den bisherigen Fachkräften den Wechsel in das digitale Zeitalter zu ermöglichen, um sie fachlich mit in die Zukunft nehmen zu können.