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VDE NRW Forum 2023 bei Trilux in Arnsberg

„WO LICHT IST, IST LEBEN“
Gute Beleuchtung als Garant für ein gutes Arbeitsklima
Das  VDE  NRW  Forum  ist  fester  Bestandteil  einer  mehrteiligen  Vortragsreihe,  die  von  den  sieben Bezirksvereinen  des  VDE  Nordrhein-Westfalen  organisiert  wird  mit  dem  Ziel  des  Austauschs  von Expertenwissen im Netzwerk sowie der Präsentation der Region als Wirtschaftsstandort.
Nach 2022 ist es die zweite Veranstaltung in Präsenzform. Gastgeber war TRILUX GmbH & Co. KG in Arnsberg,  ein  Unternehmen,  das  1912  von  dem  Ingenieur  Wilhelm  Lenze  im  sauerländischen Menden  als  „Manufaktur  für  Leuchtenteile“  gegründet  wurde,  30  Jahre  nach  der  Erfindung  der Glühlampe  durch  Thomas  Edison.  Bei  der  Namensgebung  bediente  man  sich  der  griechischen Sprache  „tri“  für drei  und  „lux“  für  Licht,  geschuldet  der  dreifachen  Lichtausbeute  der  eigens entwickelten  Langfeldleuchten gegenüber einer konventionellen Glühlampe.
Zu  Beginn  der  Veranstaltung  gab  es  eine  Betriebsführung  im  Hause  TRILUX.  Die  Fertigung  ist weitestgehend  automatisiert,  Roboter  übernehmen  z.B.  die  Verdrahtung  der  Leuchten.  An  den Arbeitsplätzen  wird  die  Beleuchtung  entsprechend  an  den  natürlichen  Verlauf  des  Tageslichts  angepasst. Das Hochregallager, konzipiert als chaotische Lagerhaltung, beinhaltet sämtliche für die Fertigung notwendigen Komponenten.
 
Im Anschluss daran wurden die Teilnehmenden von Klaus Röwekamp, CTO der TRILUX GmbH und Ralf Berker, Sprecher des VDE NRW, begrüßt. Das Licht für Mensch und Umwelt ständig zu verfeinern und opVmieren,  sei  es  durch  Minimierung  von  Blendungen  oder  durch  natürliche  Wiedergabe  der LichOarbe unter Berücksichtigung von Energie- und Materialeffizienz, Klimaschutz, Biodiversität  und ecycling als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, gehört seit Bestehen zur Unternehmensphilosophie.
 
Die darauffolgende Vortragsreihe eröffnete Karsten Müller, Geschäftsführer TRILUX Lighting Solutions GmbH mit dem Thema “Simplify your light – Licht in Architektur“. 
Digitalisierung ist das Schlagwort. TRILUX zeigt damit einen einfachen, risikofreien Weg zu digitalen Beleuchtungslösungen mit geringstem Aufwand.
Abgerundet wurde der Vortrag mit einem Film vom TRILUX Licht Campus Köln, der die Verbindung von  Architektur  und  Licht  eindrucksvoll  näherbrachte.  Individuelle  Lösungen  erarbeiten  und  mit Ressourcen vernünftig umgehen sind die gemeinsamen Ziele.
 
Im  zweiten  Vortrag  mit  dem  Thema  „Licht  und  Schicht  –  Arbeitsmedizinische  Forschung  zur nichtvisuellen Lichtwirkung“ stellte Dr. Sylvia Rabstein vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der  DGUV,  Institut  der  Ruhr-Universität  Bochum  (IPA),  die  grundlegenden  wissenschaftlichen Hintergründe  für  nicht-visuelle  Wirkungen  der  Beleuchtung  vor.  Hierbei  ging  sie  auch  auf  eine IntervenVonsstudie  zu  Beleuchtung  und  Schichtarbeit  vor,  deren  Ziel  die  Untersuchung  der potentiellen  gesundheitlichen  Auswirkungen  von  zirkadianen  Beleuchtungsstrategien  bei Schichtarbeitern ist. Der Schlaf- und wachrhythmus ist ein Teil des zirkadianen Rhythmus, denn der Mensch ist an den Tag-Nacht-Wechsel der Erde angepasst. Die innere biologische Uhr des Menschen synchronisiert  das  Zusammenspiel  von  notwendigen  OrganfunkVonen.  Wichtigster  exogener Zeitgeber für die innere biologische Uhr ist das Licht im blauen Wellenbereich. Bei Schichtarbeitern kann  es  zu  langjährigen  und  immer  wiederkehrenden Störungen  in  der  SynchronisaVon  der verschiedenen biologischen Rhythmen im Körper kommen, was durch falsches Licht zur falschen Zeit verstärkt werden könnte. Die Entwicklung neuer, dynamischer Beleuchtungsstrategien könnte dazu beitragen,  den  Schlaf  zu  verbessern  und  das  Zusammenspielt  der  verschiedenen  zirkadianen Rhythmen zu verbessern. „Richtiges Licht zur richtigen Zeit“, damit bringt Dr. Sylvia Rabstein ihren Vortrag auf den Punkt.

Im  dritten  und  letzten  Vortrag  auf  diesem  Forum  referierte  Ralph  Kensmann,  Geschäftsführer  der start  design  GmbH  zum  Thema  „Lichtsteuerung,  warum  kompliziert,  wenn  es  auch  einfach  geht – nachhaltige Digitalisierung der Beleuchtung“.
Deutschland  mit  dem  viertgrößten  Bruttoinlandsprodukt  weltweit  liegt  im  Länderranking  der Digitalisierung allerdings nur auf Platz 53. Damit eröffnete Ralph Kensmann seinen Vortrag.
Ein  Beispiel  für  eine  Lichtsteuerung  ist  das  „Intelligent  street  lighting“,  eine  öffentliche  -  mit intelligenten Straßenleuchten verbunden über ein Lichtmanagement - Straßenbeleuchtung, die sich den Bewegungen sämtlicher Verkehrsteilnehmer anpasst. Die Beleuchtungskomponenten werden mit einer DALI Schnikstelle ausgerüstet und können so mit dem DALI Gateway kommunizieren. Ist eine Anbindung  per  Leitung  oder  Kabel  nicht  möglich,  kann  die  Ansteuerung  per  Funk  über  Bluetooth-Mesh als energiesparende Lösung erfolgen. Die Schaltbefehle werden über Taster, Dimmer, Sensoren etc. übermikelt. Die Anbindung zu einer übergeordneten Steuerung erfolgt z.B. über KNX.
Eine  Fernwartung  lässt  sich  über  eine  Datenbank  zur  Störungsbearbeitung  realisieren.  In  ihr  sind Störmeldungen  und  Wartungsanfragen  mit  Status,  Datum,  Uhrzeit  und  Beschreibung,  sowie Ansprechpartner, Leuchtenlieferant, Plandaten und Revisionsunterlagen hinterlegt.
 
Die  anschließende  Podiumsdiskussion mit  reger  Beteiligung  der  Teilnehmer,  wurde,  wie  immer, kompetent und leidenschaftlich von unserem VDE NRW Sprecher Ralf Berker geführt. Er eröffnete die Diskussionsrunde mit der Frage nach dem Entwicklungsjahr der LED. Das Jahr 1962 überraschte dann doch  den  einen  oder  anderen,  und  es  sollten  weitere  33  Jahre  dauern,  bis  die  LED  in  weiß einsatzfähig  war.  Neben  der  Frage  zur  Effizienz  der  LED  in  Bezug  auf  Langlebigkeit,  hier  spielt  der Einsatz in einem abgestimmten System eine entscheidende Rolle (Wärme), nahm die Art des Lichts auf die Auswirkung des menschlichen Organismus einen breiten Raum in der Diskussionsrunde ein. Die Antwort auf die Frage - Sommerzeit ja oder nein - war eindeutig. Der von der Natur vorgegebene Tagesrhythmus sollte beibehalten werden.
 
Der „Kommunikative Imbiss“, auf Einladung von Trilux im Anschluss der interessanten Veranstaltung, wurde von allen Teilnehmern zu einem ausgiebigen Networking genutzt.

Siegbert Kmetz