209.619 Blitze wurden im letzten Jahr allein in Deutschland registriert. Besonders im Sommer, wenn Gewitter häufiger auftreten, steigt die Gefahr eines direkten Blitzeinschlags in Personen – vor allem auf großen Flächen im Freien wie Fußballfeldern oder auf Festivals. Dort sind viele Personen gleichzeitig durch Schritt- und Berührungsspannung gefährdet, das gilt auch für Klettersteige, Dachterrassen und Parkdecks.
Passend zum Weltblitzschutztag und der anstehenden Festival- und Open-Air-Zeit hat der VDE nun eine neue Fachinformation für Veranstalter, Sicherheitsplaner und Behörden veröffentlicht. Vorgestellt werden organisatorische Schutzmaßnahmen wie etwa die kontinuierliche Wetterbeobachtung, ein klar definierter Blitzschutzplan, die frühzeitige Evakuierung bei Gewitterwarnung sowie die eindeutige Kennzeichnung sicherer Zonen. Informationen zu technischen Maßnahmen wie äußerer und innerer Blitzschutz sowie der Überspannungsschutz sind ebenfalls Thema dieser VDE Information.
Thomas Raphael ist als Geschäftsführer im VDE Netzwerk des Ausschuss Blitzschutz + Blitzforschung (VDE ABB) aktiv. „Uns geht es darum, Schäden durch Blitzschlag mit präventiven Technologien zu verhindern – das kann Leben retten“, betont Raphael. „Einen guten Schutz für Personen bietet ein Gebäude mit Blitzschutzsystem. Dieses nimmt Blitze auf und leitet sie in die Erde.“ Besonders wichtig ist das für kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Rettungsdienste, Rechenzentren, Militär oder Strom-, Gas- und Wasserversorgung, also überall dort, wo es um Leben und Sicherheit geht. Dann können weitere Maßnahmen erforderlich sein, um Mensch und Technik vor elektrischen Überspannungen oder elektromagnetischen Feldern (Abschirmung) zu schützen. Diese gewährleisten Funktionalität und Versorgungssicherheit – dienen also ebenfalls dem Personenschutz.
Der VDE stellt Informationen für Fachkräfte, Veranstalter, Behörden und Privatpersonen unter www.vor-blitzen-schuetzen.eu und www.vde.com/blitzschutz zur Verfügung.