Durch den Austausch des Gleichrichters mit PFC durch ein AFE entstehen besonders bei der Variante 1 hohe relative Zusatzkosten für die aktiven Bauelemente. Da in diesem Fall beide Stufen im Allgemeinen mit geringerer Schaltfrequenz betrieben werden, vergrößern sich die passiven Bauelemente entsprechend. Der passive Speicher für den 100 Hz-Leistungsrippel bleibt allerdings gleich. Im Gegensatz dazu bieten viele Topologien, die im Fall 3 bei unidirektionalen Ladegeräten eingesetzt werden, ohnehin die Möglichkeit eines bidirektionalen Leistungsflusses, wodurch nur geringe Zusatzkosten entstehen.
Zusammenfassung
Die zusätzliche Zyklisierung der Batterie im rückspeisenden Betrieb verkürzt bei hochwertigen Lithium-Ionen-Batterien in typischen privat genutzten EVs und PHEVs nicht die Nutzungsdauer im Fahrzeug, weil im gegebenen Anwendungsfall die kalendarische Alterung überwiegt. Beim Einsatz von rückspeisefähigen Systemen werden allerdings erhöhte Anforderungen an die Sicherheit des Netzanschlusses gestellt. Die Zusatzkosten für die Erweiterung zum bidirektionalen Ladegerät hängen von der Leistungs- und Sicherheitsklasse ab. Durch hohe Ruhezeiten der Fahrzeuge und die Höhe der summierten Energien und Leistungen können Elektrofahrzeuge zum stabilisierenden Element in der Energieversorgung werden.
Danksagung
Diese Forschungsarbeit wurde im Rahmen des Projekts Smart Wheels durchgeführt, welches vom Deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie auf Beschluss des Deutschen Bundestages gefördert wurde (BMWi, Kennzeichen 01ME0924).
Literatur
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