Das nach einem Entwurf von Richard Brademann errichtete Gleichrichterwerk Lichterfelde repräsentiert die zu Beginn der 1930er Jahre entstandene dritte Generation von Bauten der S-Bahn-Stromversorgung, die sich aufgrund technischer Neuerungen durch kompaktere Bauweise mit kleineren Abmessungen auszeichnete.
Beschreibung
erbaut: 1932-33
Architekt: Richard Brademann
Im Zuge der Elektrifizierung der seit den 1870er Jahren ursprünglich im Dampfverkehr betriebenen Wannseebahn-Strecke der Berliner S-Bahn Anfang der 1930er Jahre übernahmen die beiden bereits vorhandenen Gleichrichterwerke Ebersstraße und Nikolassee die Stromversorgung. Zur Verstärkung wurde zusätzlich das Gleichrichterwerk Lichterfelde neu errichtet.
Das Unterwerk steht am Beginn einer neuen Generation der von Richard Brademann entworfenen Stromversorgungsanlagen. Es war von Anfang an nicht für die Besetzung mit Personal geplant, sondern wurde vom Schaltwerk Ebersstraße aus ferngesteuert. An den fehlenden Lüftungsschächten erkennt man auch eine neue Konzeption des elektrotechnischen Aufbaus: die Transformatoren fanden nicht mehr innerhalb des Gebäudes Aufstellung (damit entfielen auch die sonst üblichen eng gereihten Zellentore), sondern wurden im Freien platziert. Im Erdgeschoss befanden sich nur noch die Gleichrichter und Teile der 30-kV-Schaltanlage. Das Obergeschoss nahm den Rest dieser Anlage sowie die 800-V-Gleichstromschaltanlage auf.
Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Gleichrichterstation; Energy; Energie; Energienetze; Mobility; Mobilität; Verkehrsmanagement
Stichworte: Richard Brademann; Wannseebahn; Gleichrichterwerk Lichterfelde; Fernsteuerung; Transformator; Gleichrichter; 30-kV-Schaltanlage; 800-V-Schaltanlage
Quelle(n)
- Susanne Dost, Richard Brademann (1884 - 1965). Architekt der Berliner S-Bahn, Berlin 2002, S. 104-105
- Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014