Das nach einem Entwurf von Richard Brademann errichtete Gleichrichterwerk Priesterweg repräsentiert die zu Beginn der 1930er Jahre entstandene dritte Generation von Bauten der S-Bahn-Stromversorgung, die sich aufgrund technischer Neuerungen durch kompaktere Bauweise mit kleineren Abmessungen auszeichnete.
Beschreibung
erbaut: 1934-35
Architekt: Richard Brademann
Durch die als Tunnelstrecke angelegte neue Nord-Süd-Verbindung der S-Bahn zwischen dem Stettiner Bahnhof (heute Nordbahnhof) und dem Anhalter Bahnhof, die 1934 begonnen und 1939 abgeschlossen wurde, stieg das Verkehrsaufkommen auf der gesamten Nord-Süd-Strecke stark an. Um die Speiseverhältnisse auf der südlichen Vorortstrecke nach Lichterfelde-Ost zu verbessern, wurde 1934/35 das neue Gleichrichterwerk Priesterweg errichtet. Im elektrotechnischen Aufbau mit der dreigeschossigen Anordnung der Schaltanlagen und Gleichrichter und der Aufstellung der Transformatoren im Freien zeigt es Übereinstimmung mit dem Gleichrichterwerk Lichterfelde.
1943 wurde das Unterwerk Priesterweg durch eine Bombe stark zerstört, jedoch vor Kriegsende - allerdings unter Vereinfachung der architektonischen Gestaltung - wieder in Betrieb genommen. Heute liegt das Bauwerk eingezwängt zwischen Röblingstraße und ICE-Trasse und ist kaum einsehbar.
Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Gleichrichterstation; Energy; Energie; Energienetze; Mobility; Mobilität; Verkehrsmanagement
Stichworte: Richard Brademann; Nordsüd-S-Bahn; Gleichrichterwerk Priesterweg; Schaltanlage; Gleichrichter; Transformator
Quelle(n)
- Susanne Dost, Richard Brademann (1884 - 1965). Architekt der Berliner S-Bahn, Berlin 2002, S. 108-109