Osram GmbH KG (Werk B)_08
2008 Norbert Gilson
07.11.2022

Osram GmbH KG (Werk B)

Oudenarder Straße 18-20, 13347 Berlin-Wedding

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Das »Osram Werk B« -  das »B« stand für den Standort der ehemaligen Bergmann Elektricitäts-Werke AG an der Oudenarder Straße im Berliner Wedding - steht für die technische Modernisierung der Glühlampenherstellung in der Mitte der 1930er Jahre. Das »Werk B« war das größte Glühlampenwerk Europas.

Beschreibung

erbaut: 1936-37
Architekt: Waldemar Pattri

Nachdem die Osram GmbH KG 1935 den gesamten Standort der  Bergmann Elektricitäts-Werke AG an der Oudenarder Straße, die ehemalige Sigmund Bergmann & Co., übernommen hatte, wurde in den nun als »Werk B« bezeichneten Betriebsteil die Sockelproduktion verlegt. Die Fabrikationsanlagen wurden mit modernsten Hochleistungsmaschinen ausgestattet. Das »Osram Werk B« soll das größte Glühlampenwerk Europas gewesen sein.

Nach der Übernahme wurde der Baubestand um ein modernes Fabrikgebäude mit zwei Flügeln an der Groninger und der Oudenarder Straße ergänzt. Der von Waldemar Pattri entworfene Bau entstand in Stahlskelettbauweise im Stil der funktionalistischen Architektur. Die beiden unteren Geschosse - mit violetten bzw. gelben Klinkern verkleidet - bilden einen massiven Sockel, über dem sich ein vollständig mit Glasflächen verkleideter kubischer Baukörper erhebt. Die von außen vorgesetzten Pfeiler verleihen dem Gebäude eine vertikale Gliederung. (Fotos 1 bis 3) An der Hofseite - zur Liebenwalder Straße und Malplaquetstraße hin gerichtet - sind kubische Treppen- und Aufzugstürme angesetzt, unter denen ein wuchtiger, 33 m hoher Turmblock besonders hervorsticht (Fotos 4 bis 7).
Auch das gleichzeitig errichtete Kesselhaus (Foto 8) entstand, vermutlich als Ersatz für eine Altanlage, nach einem Entwurf von Pattri, während die beiden Schornsteine mit den ornamentierten Sockeln (Fotos 9 und 10) noch aus der Zeit um 1900 stammen.

Nachdem die Produktion nach 1990 aus dem Standort abgezogen worden war, entstand hier ein Geschäfts- und Gewerbezentrum, das seit 1999 den Namen »Osram-Höfe« trägt.
 
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektroindustrie; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik; Gebäudetechnik + Hausgeräte + SmartDevices; Lichttechnik und Beleuchtung
Stichworte: Waldemar Pattri; Osram GmbH KG; Bergmann Elektricitäts-Werke AG; Sockelproduktion; Glühlampenwerk; Werk B; Sigmund Bergmann & Co.; Kesselhaus; Osram-Höfe; Wedding

Quelle(n)

  • Matthias Donath, Architektur in Berlin 1933 - 1945. Ein Stadtführer, Berlin 2004
  • Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09030311,T
  • Anneliese Burghart (u.a.): 100 Jahre Osram - Licht hat einen Namen, München 2006

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