Weltkugel Illustration Internetkonzept

Der VDE unterstützt das Treffen der G20-Digitalminister im April in Düsseldorf und den G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg.

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03.07.2017

Welt-Standards: Impulsgeber der Digitalisierung

Unter dem Motto „Eine vernetzte Welt gestalten“ hat Deutschland am 1. Dezember 2016 die G20-Präsidentschaft übernommen. Ein Schwerpunkt: die Digitalisierung. Um der digitalen Transformation auf die Sprünge zu verhelfen, sind Normen und Standards der Schlüssel. Der VDE beteiligt sich deshalb neben der Vorbereitung des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg auch am erstmals stattfindenden Treffen der Digitalminister vom 6. bis 7. April in Düsseldorf. Dazu liefert der Technologieverband Kernthesen, wie weltweit harmonisierte Normen und Standards die digitale Transformation zum Nutzen der Weltwirtschaft vorantreiben.

Kein anderer Trend verändert unsere Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen so sehr wie die Digitalisierung. Sie bietet nie dagewesene Möglichkeiten in Produktion, Automation, Kommunikation und Kollaboration. Hinter all dem stecken hochvernetzte IT-Systeme und Maschinen. Damit die Vernetzung und Kommunikation zwischen ihnen gelingt und das Potenzial der Digitalisierung voll ausgeschöpft wird, braucht es Normen und Standards. Diese legen fest, wer mit wem kommuniziert und dass dies in der gleichen Sprache geschieht. International harmonisierte Normen und Standards ermöglichen so die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen – die Grundvoraussetzung für das Internet of Things.


VDE unterstützt Treffen der Digitalminister und G20-Gipfel


Der Beitrag der Normung und Standardisierung zu Industrie 4.0 ist auch Thema beim erstmals stattfindenden Treffen der Digitalminister Anfang April in Düsseldorf. Unter dem Leitgedanken „Digitalisierung: Politik für eine digitale Zukunft" stehen folgende Punkte auf der Agenda:

  • Globale Digitalisierung – Nutzen für Wachstum und Beschäftigung
  • Transparenz fördern – Vertrauen in die digitale Welt schaffen.
  • Industrie 4.0 – Harmonisierung von Normen und Standards.

Über die Harmonisierung von Normen und Standards wird VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel mit Vertretern internationaler Normungs- und Standardisierungsorganisationen, aus der Industrie und von Forschungseinrichtungen diskutieren. Ziel ist ein gemeinsamer internationaler Handlungsrahmen. Denn: In einer zunehmend von Plattformen getriebenen Wirtschaft bedarf es gemeinsamer, international gültiger Regeln und Standards – von technischen Normen über den Netzausbau bis hin zu Wettbewerbs- und Regulierungsfragen.

Technologieverband VDE: drei Forderungen – drei Chancen

Der VDE fordert eine globale Roadmap „Digital Standards“

Normen öffnen Märkte. Sie sichern Interoperabilität und schaffen Investitionssicherheit. Ziel ist es, die Digitalisierung als Motor für Wachstum und Beschäftigung zu nutzen. Diesen Erfolgskurs gilt es politisch zu flankieren. Weltweit einheitliche Standards sind die Basis für den Welthandel. 5G, der Standard der fünften Mobilfunkgeneration ist Grundlage für das Internet der Dinge. Erst ein schneller weltweiter Roll-out ermöglicht Trendtechnologien wie Autonomes Fahren. Der 5G-Standard führt IT und Automation zusammen und sorgt so für den branchenübergreifenden Technologietransfer – zum Beispiel für Industrie 4.0. Das Standardization Council Industrie 4.0 in VDE|DKE ist ein Erfolgsmodell für die systemische Digitalisierung auf dem Weg hin zu „One World – One Standard“.

Der VDE fordert eine internationale IT-Sicherheits-Charta

Normen stehen für Sicherheit, Qualität und effiziente Ressourcennutzung. Ohne Welt-Standards für Cyber-Security wird es keinen gemeinsamen Weg der G20 in das digitale Zeitalter geben. Cyber-Security ist die größte Herausforderung der digitalen Transformation, für das Internet der Dinge, für die Akzeptanz digitaler Applikationen. VDE|DKE erarbeitet deshalb mit der Normenreihe „Industrielle Kommunikationsnetze – IT-Sicherheit für Netze und Systeme" eine internationale Sicherheits-Charta für Industrie 4.0 – und damit das „Grundgesetz“ für die zentralen Security-Anforderungen im industriellen Internet der Dinge.

Vertrauen in die digitale Welt schaffen

Die Technologiegebiete des VDE – Energy, Health, Industry, Living, Mobility – sind Schlüsselfelder, in denen die G20-Gemeinschaft agiert: Gelingt es, hier weltweit gültige Standards zu etablieren, lassen sich zeitintensive und teure Doppelentwicklungen vermeiden und Ressourcen schonen. Der VDE als Technologieverband treibt diese Themen international – in Form von Expertenplattformen, Tech-Reports und Normungs-Roadmaps – in Wissenschaft und Gesellschaft. So ebnen wir den Weg in eine sichere digitale Welt und schaffen Akzeptanz und Vertrauen in der Gesellschaft!

Weichen für offene und interoperable Normen und Standards gestellt

Wichtige Vorarbeiten zum Treffen der Digitalminister und zum G20-Gipfel leistete die Pre-G20-Normungskonferenz 2016 in Berlin. Experten aus Ministerien, Behörden und Normungsorganisationen diskutierten über Normung in der Digitalisierung und die Kernthemen:

  • Industrie 4.0
  • Smart Cities
  • Smart Mobility
  • IT-Sicherheit.

Im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft wird die Zusammenarbeit in der internationalen Normung intensiviert und neue Ziele definiert. Ebenso geht es darum, verbindende Kernaussagen und Ziele zu entwickeln: „Wir wollen im internationalen Dialog daran arbeiten, dass es uns gelingt, offene und interoperable Normen und Standards für die Anwendung von Industrie 4.0 zu entwickeln“, erläuterte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Nur so könne eine global vernetzte Wirtschaft und Industrie erfolgreich funktionieren. Zugleich forderte er im Rahmen der Pre-G20-Konferenz, dass die nationalen und internationalen Normungsorganisationen ihre Rolle wahrnehmen und Interessen bündeln müssen. Der VDE verhilft der digitalen Transformation auf die Sprünge: DKE|VDE-Experten bringen ihr Know-how in der Digitalministerkonferenz und beim G20-Gipfel ein undunterstützen die Bundesregierung bei der Entwicklung und Umsetzung von Normen und Standrads als Schlüssel der globalen digitalen Transformation.