Die derzeitige Bundesregierung hat auf ihrer Klausurtagung 2007 in Schloss Meseberg Eckpunkte für ein "Integriertes Energie- und Klimaprogram IEKP" beschlossen. Es ist das erste Mal, dass eine Bundesregierung einen einheitlichen Ansatz vorlegt, um die Herausforderungen in der Energie- und Klimapolitik ganzheitlich lösen zu können. In ihren Überlegungen orientiert sie sich an den Festlegungen, die die Regierungs- und Staatschefs der 27 EU-Länder am 7.3.2007 in Brüssel zur Energiepolitik vereinbart hatten.
Die Bundesregierung will diese anspruchsvollen EU-Ziele noch übertreffen. Um die von der EU angestrebte 30%-ige Reduktion bei den Treibhausgasen zu erreichen, hat die Bundesregierung einen Katalog von 29 Maßnahmen beschlossen, der geeignet sein soll, auf der Basis der bis 2006 schon erreichten Reduktion das neue Ziel von minus 40% bis 2020 einzuhalten. Erste Konkretisierungen in Form von Entwürfen für die Änderung von Gesetzen und Verordnungen wurden vom Kabinett 2008 verabschiedet.
Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (ETG) hat in der vorliegenden Studie untersucht, ob und wie diese anspruchsvollen Ziele bis 2020 erreicht werden können. Dabei setzt die Untersuchung den Schwerpunkt auf den Bereich der elektrischen Energie, dem Arbeitsgebiet des VDE. Entscheidend für die Erreichung der Klimaziele ist zum einen die Entwicklung des Energieverbrauchs und zum anderen die Anwendung neuer Technologien, die zur Erzeugung der Sekundärenergien (Strom, Wärme) eingesetzt werden können, um Treibhausgasemisionen zu vermindern und die Ressourcen zu schonen.
Beide Stellschrauben setzen eine konsistente, langfristig orientierte Energie- und Klimapolitik voraus, mit klaren Zielen und Vorgaben, aber auch mit Freiraum für neue Systemansätze und Lösungen. Das "Integrierte Energie- und Klimaprogramm" geht in einem ersten Schritt diesen Weg, die konkrete Ausprägung und die praktische Umsetztung werden über seinen Erfolg entscheiden.