Dabei wurden nicht nur Fahrzeuge oder Ladepunkte isoliert behandelt, sondern das gesamte Ökosystem Elektromobilität – von Batterie und Netz über Normung und Regulierung bis zur praktischen Umsetzung gemeinsam diskutiert. Entsprechend deckten die 30 Vorträge und Podiumsrunde ein breites Spektrum ab: Megawatt-Charging, bidirektionales Laden (BiDi), Batterierecycling, Start-Up Pitch, Cybersecurity, Smart Grid und Netzanschluss sowie und neue Geschäftsmodelle entlang der gesamten Wertschöpfungskette standen ebenso auf der Agenda wie Fragen politischer Rahmenbedingungen und Infrastruktur-Ausbau.
Das war die VDE E-MOBILITY CONFERENCE 2025
Keynotes und Fachvorträge
Zu den Keynotes zählten Vorträge von Spitzenvertretern namhafter Unternehmen und Institute. Patrick Schaufuss (McKinsey & Company) referierte etwa über Wege zu einer klimaneutralen Mobilität („Better Way To Green“), während Dr. Armin Gaul (Westenergie Netzservice) das Stromnetz der Zukunft im Kontext der EMobilität beleuchtete. Markus Mildner (Siemens e-mobility) machte deutlich: „Die Zukunft ist elektrisch – aber noch nicht voll geladen“, und Peter Schiefer (Infineon) unterstrich die zentrale Bedeutung der „Halbleiterindustrie für die Elektromobilität“. In allen Beiträgen wurde betont, dass Deutschland über das notwendige Know-how verfügt – von bidirektionalem Laden bis Megawatt-Charging – um in der globalen Mobilitätswende eine Vorreiterrolle zu spielen.
Paneldiskussion „Mobility und Energy“
Ein besonderes Highlight war die Paneldiskussion „Mobility und Energy zusammengedacht: Wie gelingen Energie- & Mobilitätswende?“. Vertreter und Vertreterinnen aus dem Bundesministerium für Verkehr sowie von Energie- und Automobilverbänden (BDEW, VDA, ZVEH und en2x) erörterten, wie eine enge Verzahnung von Verkehrs- und Energiesektor gelingen kann. Dabei wurde deutlich, dass Sektorenkopplung ein Schlüssel zum Erfolg ist: Mobilität und Energie werden „zusammenwachsen“, und bereits heute bildet bidirektionales Laden die Schnittstelle zwischen beiden Sektoren. Die Diskussion unterstrich, dass nur durch branchenübergreifende Partnerschaften und klare Standards die volle Effizienz der E-Mobilität ausgeschöpft werden kann.
Aktuelle Studienergebnisse
Parallel zur Konferenz veröffentlichte der VDE die Kurzstudie „Energiegeladen in die Zukunft“, die den Schwerpunkt auf die Vernetzung von Mobilität und Energiesystem legt. Ein zentrales Ergebnis lautet: „Batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) sind nicht nur Verkehrsmittel, sondern auch aktive Akteure im Energiesystem.“ Über bidirektionales Laden könnten Elektroautos Erzeugungsspitzen aus erneuerbaren Energien aufnehmen und Ladevorgänge kurzfristig verlagern. Dies stabilisiere das Stromnetz und senke die Netzbetriebskosten. Die Studie stellt fest, dass Deutschland „an der Schwelle zum Massenmarkt der Elektromobilität“ steht: Die Frage sei nicht mehr das Ob, sondern das Wann und Wie der Marktdurchdringung. Diese Erkenntnisse wurden live auf der Konferenz präsentiert und lieferten Stoff für viele Gespräche – Stichworte waren etwa Netzstabilität, Fahrzeug-zu-Netz (V2G) Integration und Standardisierung.
Live-Demos und Ausblick
Ergänzend zu den Vorträgen gab es Live-Demonstrationen und die bisher größte Unternehmensausstellung. So wurde von hager etwa gezeigt, wie ein intelligentes Energiemanagement (Vehicle-to-Everything, V2X) Stromflüsse zwischen Fahrzeug, Haus und Netz steuern kann. Auch wurde hier erstmals die Bidi-fähige Ladeinfrastruktur-Lösung der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein weiteres Beispiel war die mobile Eichung von Ladestationen vor Ort durch den Easy Chester Calimera von comemso, die Ladeboxen schneller zulässt und den Prüfaufwand reduziert. Teilnehmer konnten sich außerdem über neueste Produkte und Softare für Ladeinfrastruktur bei Phoenix Contact, Electric Oasis, Rheinmetall (Ladebordstein), Xcharge und ev-pay, Prüf- und Automationssysteme der soma GmbH, Elektroautos für urbane Räume von Opel und Audi sowie der zentralen Rolle der Trafostationen von Gräper informieren.
Insgesamt bot die VDE E-MOBILITY CONFERENCE 2025 erneut die Plattform für branchenübergreifenden Austausch und Networking. Die teilnehmenden Fach- und Führungskräfte betonten, dass die Konferenz das Momentum für die vernetzte Mobilitäts- und Energiewende weiter verstärkt hat – Stichworte hierbei sind Digitalisierung und branchen- bzw. sektorübergreifende Kooperation. Die Veranstaltung unterstrich den Konsens: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, vernetzt und Teil eines integrierten Energiesystems.