27.03.2010 Expertengruppe

GMM FA 3.2 Mikro- und Feinwerkelemente

Die Hauptabsicht der Arbeit besteht darin, Lösungsvorschläge zusammenzustellen, die als Unterlage für die Hochschullehre und Hilfe für die Industrie standardisierend dienen.

Von 1922 gibt es erste Richtlinien im "Atlas der feinmechanischen Konstruktionselemente".
Dies ist die historische Grundlage dieser Fachausschussarbeit.

Seit 1956 erscheinen VDI/VDE-Richtlinien "Feinwerkelemente" zu den Themen:

Verbindungen VDI/VDE 2251Führungen VDI/VDE 2252 Sperrungen VDI/VDE 2253Drehkupplungen VDI/VDE 2254 Energiespeicherelemente VDI/VDE 2255 Dämpfungen VDI/VDE 2256 Bedienelemente VDI/VDE 2258Anzeigeelemente VDI/VDE 2259Ab 2006 wird an VDI/VDE-Richtlinien in Richtung "Mikroelemente" gearbeitet.

Zur Arbeit des VDE/VDI-GMM-Fachausschuss 3.2 mit den Fallbeispielen Bedienelemente, Sensoren und Aktoren
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Die historische Bedeutung technischer Regeln unterlag immer dem Einfluss gesellschaftlicher und ökonomischer Gesichtspunkte mit Konstruktion und Produktion von Präzisionsgeräten auf mechanischer/optischer/elektr(on)ischer und fluidischer Grundlage. Ein Kennzeichen ist die große Verbreitung in Massenfabrikation mit menschlichen Kontakten, beispielsweise die Bedienelemente.

Erste Ansätze, die Bedienelemente zu standardisieren, lassen sich ab 1900 für Kreuzgriffe der Firma Ludwig Loewe AG Berlin feststellen.

Speziell für die Feinwerktechnik wurde zwischen 1922 und 1928 eine große Richtliniensammlung mit normierender Wirkung angelegt.

Dozenten der Gauß-Schule Berlin und Fachleute der feinmechanischen Industrie fanden sich in einem Ausschuss "Fachschule für feinmechanische Technik" zusammen und erarbeiteten einen "Atlas der feinmechanischen Konstruktionselemente".
Bewährte Lösungsformen für Verbindungen, Lagerungen, Triebelemente, Hemm- und Regelwerke sowie sonstige mechanische, elektromechanische und optomechanische Elemente behandelte diese Loseblattsammlung. Unter Triebelementen befanden sich 7 Blätter für Bedienelemente, wie Tasten, Griffe, Schlüssel und Kurbeln. Auf die Normen Handräder DIN 388, 390 und Kurbelgriffe DIN 394 wurde auch verwiesen.

Erst 1956 schlossen sich der VDI-Fachausschuss Feinwerkelemente mit dem VDE-Fachausschuss Nachrichtentechnische Konstruktionen zusammen.

1963 ging die Richtlinienreihe VDI 2258 Bedienelemente mit 5 Blättern Drücken, Ziehen, Schieben, Drehen und Schwenken hervor. Das Übersichtsblatt verwies auf 30 DIN-Normen.
Diese Richtlinien zeigten an der technischen Funktion orientierte Systematik, konstruktive Gestaltung verschiedener Ausführungsformen sowie Bemessungshinweise wie Betätigungskräfte.

1964 war auf Grund dieser VDI- und VDE-FA-Zusammenlegung die "VDI/VDE-Fachgruppe" und seit 1976 die "VDI/VDE-Gesellschaft Feinwerktechnik" gebildet worden. 1990 trug die Gesellschaft den Namen "VDI/VDE-Gesellschaft Mikro- und Feinwerktechnik VDI/VDE-GMF" und ab 1996 "VDE/VDI-GMM" mit der Mikroelektronik-Vereinigung.
Statt "Mikrotechnik" kam im Jahr 2010 "Mikrosystemtechnik" als Gesellschaftsnahme hinzu.

1976 erschien 2258 als VDI/VDE-Richtlinienreihe neu. Heute gilt die VDI/VDE-Richtlinie von 1987-07 und auditiert von 2001-01 für Bedienelemente.

Ab 1989 stand Mikrotechnik und ab ca. 2000 Mikrosystemtechnik im Vordergrund, bei denen nicht nur elektronische, sondern auch mechanische, optische oder fluidische Funktionen meist in Siliziumtechnologie zu Produkten in einem System im Mikrometerbereich integriert werden.
Diese Produkte sind z.B. Sensoren zur Auslösung von Airbags, Aktoren in Tintenstrahldruckern, Dosiersysteme für Diabetiker und mikrochirurgische Werkzeuge. Dabei werden Sensor- und Aktor-Komponenten zusammen mit einer Signalverarbeitung realisiert.


Quelle: Dr.-Ing. Helmut Lauruschkat, Mettmann 04/2013

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