Jonas Kron / VDE

24.11.2025

Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik

Gestiftet von Herrn Dr. med. Hans Haindl

Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten vor, während und nach einer medizinischen Behandlung wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dies gilt sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich der Versorgung. Ziel muss es sein, die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und die Qualität einer Behandlung zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern zu minimieren.

Nicht selten entstehen Fehler in Zusammenhang mit einer unzureichenden inhärenten Sicherheit und/oder Gebrauchstauglichkeit von Medizinprodukten oder dem unzureichenden Zusammenspiel von Diagnostik und Therapie. Dies bezieht sich sowohl auf die medizinischen Produkte und medizintechnischen Systeme selbst als auch auf die korrespondierenden Nutzungsprozesse bei der Behandlung von Patienten. Eine inadäquate Sicherheit oder Gebrauchstauglichkeit von Medizinprodukten vergrößert die Wahrscheinlichkeit von Anwendungsfehlern. Diese beeinträchtigen nicht nur die Patienten, sondern auch das ärztliche, pflegerische oder ggf. technische Personal, das in einen Behandlungsprozess involviert ist.

Wenn ein Medizinprodukt versagt oder ein Prozess fehleranfällig ist, kann dies für den Patienten zu einer oftmals lebenslangen Leidensgeschichte werden, ja sogar zu seinem Tod führen. Daraus resultiert eine hohe Verantwortung für Entwickler, Hersteller und Anwender von Medizinprodukten und -systemen.

Vor diesem Hintergrund kommt der Entwicklung gleichermaßen leistungsfähiger, gebrauchstauglicher und sicherer Medizinprodukte große Bedeutung zu. Um die Entwicklung und Anwendung entsprechender medizinischer Geräte, Systeme und Prozesse zu fördern, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE jährlich den

DGBMT Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik aus.

Der Preis ist mit € 6.500,- dotiert.

Stifter ist Herr Dr. med. Hans Haindl, der als öffentlich bestellter Sachverständiger für Medizinprodukte auf mehr als 25 Jahre Schadensbegutachtung an Medizinprodukten zurückblicken kann.

Der Preis richtet sich an den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs in Forschungseinrichtungen, Kliniken und in der Industrie, aber auch für Krankenhausbetreiber, die dafür sorgen müssen, dass die Medizinprodukte in verlässliche Prozesse eingebunden werden.

Welche Beiträge können eingereicht werden?

Der DGBMT Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik wird im Rahmen eines Wettbewerbs verliehen. Eingereicht werden können Arbeiten, die Technologien, Systeme und/oder Prozesse bzw. deren Gestaltung beschreiben, welche zu einer erheblichen Verbesserung der Patientensicherheit oder einer Erhöhung der Behandlungsqualität führen bzw. diese in einem überschaubaren Zeitraum erwarten lassen. Der Begriff Patientensicherheit wird dabei nicht ausschließlich technologisch bzw. technisch, sondern ebenfalls organisatorisch betrachtet, jedoch muss der Kern des beschriebenen Konzepts auf medizintechnische Produkte und Systeme sowie deren Einsatz fokussieren.

Welche Teilnahmebedingungen gibt es?

Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, müssen Einreichende die folgenden Kriterien erfüllen:

Die Einreicherin / der Einreicher darf zum Zeitpunkt der Einreichung nicht älter als 40 Jahre sein. Die Angabe des Geburtsdatums ist daher erforderlich.
Die Einreicherin / der Einreicher darf pro Antragsfrist maximal eine Arbeit einreichen.

Weiterhin muss die Einreichung in definierter Form erfolgen. Konkret muss die Einreicherin / der Einreicher ihre / seine Arbeit gemäß der zur Verfügung gestellten Anleitung (Schreibanleitung siehe anbei) darstellen und die geforderten begleitenden Dokumente zur Verfügung stellen. Die Darstellung der eigenen Arbeit darf den Umfang von 10 Seiten nicht überschreiten und kann auf Deutsch oder Englisch erfolgen (die 10 Seiten beziehen sich auf die Beschreibung der Arbeit; die geforderten Anlagen zählen nicht zu den 10 Seiten; Details dazu finden sich in der Schreibanleitung). Die Einreichung der geforderten Dokumente erfolgt in elektronischer Form (siehe unten).

Welche Fristen und Termine sind zu berücksichtigen?

Folgende Termine und Fristen gelten für den DGBMT Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik im Jahr 2026:

Stichtag zur Einreichung der Arbeiten ist der 30. April 2026.
Der Preisausschuss bewertet die eingereichten Arbeiten bis zum 30. Juni 2026. Das Ergebnis wird den Einreichenden schriftlich mitgeteilt.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der DGBMT Jahrestagung BMT 2026 (6.‒8. Oktober 2026) in Augsburg statt.

Wie erfolgt die Einreichung?

Die Einreichung erfolgt elektronisch. Bitte reichen Sie ein pdf Dokument ein, in dem sich alle geforderten Unterlagen gemäß der Schreibanleitung finden. Der Dateiname der eingereichten Datei sollte aus Ihrem Nachnamen und Vornamen bestehen.

Bitte senden Sie die Unterlagen an die folgende Adresse:

Empfänger: DGBMT@vde.com
Betreff: DGBMT Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik 2026

Wie wird bewertet?

Die Auswahl der besten Einreichung erfolgt durch einen 6-köpfigen Preisausschuss. Folgende Bewertungskriterien werden dabei zu Grunde gelegt:

Originalität und Kreativität des verfolgten Konzepts
klinischer Anwendungsbezug, Aktualität und Machbarkeit
wissenschaftliche Bedeutung des verfolgten Ansatzes
Überzeugende Darstellung der Einreichung

Das Einlegen von Rechtsmitteln gegen die vom Preisausschuss getroffene Auswahl ist ausgeschlossen.

Der Preisausschuss

Die Preisträger

2024 Weber

Christina Scherzer (früher Weber)

Katheter mit Lichtdesinfektion

2023

M.Sc. Ramona Schuler

Intraoperatives Neuromonitoring autonomer Beckennerven mittels Bioimpedanzmessung

2022

Dr. Ady Naber

Intraoperative, Quantitative and Non-Contact Measurement of Blood Flow

2021

M. Sc. Georg Böttcher-Rebmann

In-vivo-Insertionskraftmessungen zur Vermeidung intracochleären Traumas bei der operativen Versorgung mit Cochlea-Implantaten

2020

Dipl.-Ing. Martin Oelschlägel

Intraoperative Optische Bildgebung zur Lokalisation und Schonung funktioneller Hirnareale während neurochirurgischer Operationen

2019

Dipl.-Ing. Karin Somerlik-Fuchs

Intraoperatives Neuromonitoring des autonomen Nervensystems im kleinen Becken

2018

Dr. med. Marie-Luise Metasch

Qualitätssicherung in der Mittelohrchirurgie: Experimentelle und intraoperative Messungen der Signalübertragung der Ossikelkette bei elektromagnetischer Anregung zur Entwicklung und Evaluation eines Monitoringsystems für Tympanoplastik