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VDE
02.07.2019

Spielregeln für Marktprozesse: Metering Code (VDE-AR-N 4400)

Die Anwendungsregel „Messwesen Strom – Metering Code“ (VDE-AR-N 4400) des VDE FNN macht insbesondere Smart-Meter-Gateways fit für Marktprozesse.

25.08.2023: Der Entwurf der aktualisierten VDE-Anwendungsregel „Messwesen Strom – Metering Code“ (E VDE-AR-N 4400) ist nun verfügbar. Bis zum 25. Oktober 2023 können Änderungsvorschläge engereicht werden.


Das Wichtigste in Kürze

  • Neufassung berücksichtigt insbesondere das Smart-Meter-Gateway
  • Setzt das Interimsmodell der Bundesnetzagentur zur Marktkommunikation um

Fehler bei der Abrechnung haben weitreichende Folgen. Daher muss für ein leistungsfähiges Messwesen die Datenübertragung geregelt sein. VDE FNN hat mit einer neuen Version der Anwendungsregel „Messwesen Strom – Metering Code“ (VDE-AR-N 4400), einen übergreifenden Standard geschaffen, mit dem sich Messdaten der öffentlichen Elektrizitätsversorgung einheitlich erfassen und übertragen lassen. Er definiert die technischen Mindestanforderungen für den Messstellenbetrieb.

Beim Rollout intelligenter Messsysteme kommt insbesondere dem Smart-Meter-Gateway als Kommunikationseinheit eine zentrale Rolle zu. Dort sind künftig die Messdaten korrekt aufzubereiten, bevor sie an die jeweiligen Marktpartner weitergeleitet werden. Die Standards dazu finden sich im Metering Code. Außerdem hat sich in den letzten Jahren der Ordnungsrahmen zum intelligenten Messsystem entscheidend weiterentwickelt. Zu nennen sind hier vor allem die neue Mess- und Eichverordnung (2015), das Messstellenbetriebsgesetz (2016) sowie das Interimsmodell der Bundesnetzagentur (2017) zur Abwicklung der Marktprozesse über das intelligente Messsystem. Die neue Anwendungsregel „Messwesen Strom – Metering Code“ setzt dieses Interimsmodell der Bundesnetzagentur um.

Anwendungshilfe VDE-AR-N 4400 – Marktkommunikation

Eine gemeinsam mit dem BDEW erarbeitete Anwendungshilfe gibt einen Überblick zum Zusammenwirken zwischen Messtechnik und Marktkommunikation.
Anwendern technischer Regelwerke sowie Anwendern prozessualer Regelwerke soll damit der Zugang zur jeweils „anderen“ Betrachtungsweise und den jeweils damit verknüpften Begriffsbestimmungen erleichtert werden. Gemeinsame Schnittstellen sowie das Zusammenwirken der verschiedenen Begriffsbestimmungen werden anhand von Praxisbeispielen beleuchtet.

Konkrete Neuerungen

  • Identifikation von Messwerten um eine ID-Kennung für Tarifanwendungsfälle erweitert
  • Messwerte bekommen Statusinformationen für das Gateway
  • Anwendungsfälle wie Eigenverbrauch oder die Einbindung eines Speichers sind berücksichtigt
  • der bisher separate VDE FNN Hinweis „Ersatzwertbildung“ wird vollständig integriert und wesentlich erweitert


Zielgruppen

  • Messstellenbetreiber erhalten die Sicherheit, dass alle eingesetzten Zähler und Gateways dieselben Standards bei Datenübertragung und Strommessung befolgen
  • Hersteller von Smart-Meter-Gateways und digitalen Stromzählern bekommen klare und verbindliche Regeln für die Entwicklung ihrer Geräte
  • Endkunden und Energieversorgungsunternehmen profitieren durch eine zeitgemäße und verlässliche Messung des Energieverbrauchs

Nutzen und Verbesserung
Die Neufassung des Metering Codes sorgt dafür, dass die am Markt erwarteten Smart-Meter-Gateways der ersten Generation Daten nach den Anforderungen des Interimsmodells der Bundesnetzagentur aufbereiten und weiterleiten. Damit werden viele Regelungen, die bisher in den Lastenheften des VDE FNN zum Smart-Meter-Gateway standen, präzisiert und verbindlich. Die neue Anwendungsregel ist damit ein wichtiger Baustein für Interoperabilität. Schließlich erleichtert der Metering Code auch den Abschluss diverser Vertragsarten zwischen den Marktteilnehmern.


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Frank Borchardt