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VDE
01.02.2017

Zusammenarbeit der Netzbetreiber in der Kaskade (VDE-AR-N 4140)

Die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4140 standardisiert das Zusammenspiel von Netzbetreibern in kritischen Netzsituationen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anwendungsregel standardisiert die Zusammenarbeit zwischen vor- und nachgelagerten Netzbetreibern in kritischen Netzsituationen
  • Eine funktionierende operative und informatorische Kaskade ist Voraussetzung für einen zuverlässigen Systembetrieb

In kritischen Netzsituationen können Netzbetreiber gemäß Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) unterstützende Maßnahmen bei nachgelagerten Netzbetreibern im Rahmen einer Kaskade anfordern. Ein sicheres und verlässliches Funktionieren dieser Kaskade ist eine grundlegende Voraussetzung für die Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Systembetriebes.

Hierfür schafft die Anwendungsregel "Kaskadierung von Maßnahmen für die Systemsicherheit von elektrischen Energieversorgungsnetzen" (VDE-AR-N 4140) wichtige Grundlagen. Die VDE-Anwendungsregel beschreibt die Zusammenarbeit von Netzbetreibern im Falle einer Gefährdung bzw. Störung der Systemsicherheit. Ziel der Anwendungsregel ist es, die operative und informatorische Kaskade, die in kritischen Netzsituationen über alle Netzebenen hinweg ausgelöst werden muss, zu optimieren.

Das Dokument beschreibt detailliert die Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern, technische Lösungen, den Informationsaustausch sowie maximale Reaktionszeiten. Außerdem enthält es Vorgaben für die Kommunikation, Dokumentation und Wirksamkeitskontrolle sowie Standardformulare zur Abwicklung der Kommunikation.

Zielgruppe

  • Netzbetreiber: für konkreten Szenarien werden detaillierte Handlungsabfolgen festgelegt. Damit können sich Netzbetreiber besser auf kritische Netzsituationen vorbereiten und können im Bedarfsfall rasch handeln.

Nutzen und Verbesserung

Anpassungsmaßnahmen in kritischen Netz- und Systemsituationen wurden in Deutschland bisher im TransmissionCode 2007  (TC) geregelt. Die VDE Anwendungsregel ersetzt den antsprechenden Abschnitt des TC. Sie konkretisiert den „Praxis-Leitfaden für unterstützende Maßnahmen von Stromnetzbetreibern“, der 2012 von BDEW und VKU erstellt wurde. Die detaillierte Festlegung der Handlungsabläufe bei kritischen Netzzuständen ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungszuverlässigkeit in Deutschland.