VDE FNN
29.09.2025

VDE FNN sieht dringenden Handlungsbedarf bei Verzögerung der Connection Network Codes

Das Inkrafttreten der überarbeiteten europäischen Connection Network Codes (CNC) ist auf unbestimmte Zeit verschoben – mit gravierenden Folgen für die Energiewende und die Systemstabilität. VDE FNN fordert deshalb die Europäische Kommission auf, die neuen CNC 2.0 mit höchster Priorität zeitnah zu verabschieden.

Die CNC legen europaweit technische Mindestanforderungen für den Anschluss und das Verhalten von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie Gleichstromverbindungen fest. Sie sind entscheidend, um erneuerbare Energien, Speicher, Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Elektrolyseure zuverlässig in das Stromnetz zu integrieren. Ohne einheitliche Vorgaben steigt das Risiko für Netzstörungen bis hin zu großflächigen Blackouts.

Besonders kritisch ist die fehlende Regulierung sogenannter „netzbildender Eigenschaften“ von Umrichtern. Diese Funktionen sind unverzichtbar, damit erneuerbare Erzeugungsanlagen die Rolle konventioneller Kraftwerke übernehmen können. Verzögerungen gefährden somit die Stabilität der europäischen Stromversorgung und hemmen Investitionen.

VDE FNN betont: Systemstabilität ist keine nationale Aufgabe, sondern eine europäische Pflicht. Nur mit zügig verabschiedeten CNC 2.0 lassen sich Versorgungssicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellen und die Transformation des Energiesystems vorantreiben. VDE FNN hat hierzu das Positionspapier "Die Verzögerung der Connection Network Codes gefährdet die Systemstabilität" erstellt, das sich an die Europäische Kommission richtet, die den Prozess umgehend wieder aufnehmen soll.