Die 2024 vom VDE FNN ermittelte Anzahl kurzschlussartiger Fehler (Bild Bild 4) liegt im Rahmen der üblichen zufallsbedingten Schwankungsbreite: 1,76 Fehler pro 100 km Leitungslänge in der Mittelspannung und 4,71 Fehler pro 100 km Leitungslänge in der Hoch- und Höchstspannung.
Besonders Industrie- und Gewerbekunden mit Geräten und Anlagen, die hochempfindlich auf kurzzeitige Spannungseinbrüche reagieren, sind von Fehlern betroffen.
Kurzschlüsse sind oft Ursache für Spannungseinbrüche und damit ursächlich für Beeinträchtigungen von Industrieanlagen. Meist führen äußere Einflüsse, wie zum Beispiel atmosphärische oder fremde Einwirkung, zu Kurzschlüssen. Beispiele dafür sind Blitzeinschläge oder eine Leitungsbeschädigung bei Bauarbeiten. Da die Einflüsse stark zufällig sind, können zwischen den Jahren Schwankungen auftreten.
Der Großteil der kurzschlussartigen Fehler wird innerhalb einer Sekunde durch Schutzeinrichtungen abgeschaltet. Bei geringeren Kurzschlussströmen und damit geringeren Spannungseinbrüchen kann ein Fehler aufgrund erforderlicher Auslösekriterien bis zur Fehlerklärung mitunter etwas länger anstehen.
Die Anzahl erfasster kurzer Versorgungsunterbrechungen ab einer Dauer von 1 Sekunde und bis 3 Minuten ist über die vergangenen Jahre stabil und weist keine Auffälligkeiten auf.
In der Mittelspannung sind gegenüber dem Jahr 2023 die Anteile der kurzschlussartigen Fehler leicht gesunken, wohingegen in der Hoch- und Höchstspannung die Anteile angestiegen sind.
Der Anstieg der kurzschlussartigen Fehler in der Hoch- und Höchstspannung ist auf einen Anstieg der Störungen mit erfolgreicher automatischer Wiedereinschaltung (AWE) zurückzuführen. Dabei sind besonders die einpoligen Fehler ausschlaggebend. Als Störungsanlass wird vermehrt „kein erkennbarer Anlass“ genannt.