Nach dem Beschluss der Bundesnetzagentur (BNetzA, BK6-22-300, Tenorziffer 2 bzw. Anlage 1) müssen Netzbetreiber die technischen Details zur netzorientierten Steuerung als Ultima Ratio ausarbeiten. Die sogenannte Netzzustandsermittlung bildet die Grundlage und dient der Rechtfertigung von netzorientierten Steuerungsmaßnahmen an steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (SteuVE) in der Niederspannung. Die technischen Details dazu werden von Experten aus der Praxis im Rahmen der VDE FNN Projektgruppe Netzzustandsermittlung erarbeitet, die zusätzlich durch eine Studie unterstützt werden. Ziel ist es, einen praxistauglichen und sofort umsetzbaren Vorschlag für ein standardisiertes Verfahren zur Durchführung von Netzzustandsermittlungen (Tenorziffer 2e der BNetzA-Festlegung) zu entwickeln.
Da die Netzzustandsermittlung die Grundlage für Steuerungsmaßnahmen ist, muss eine zuverlässige Engpasserkennung gewährleistet sein. Die Herausforderungen bestehen dabei vor allem in Umfang und Vielfalt der Niederspannungsnetze. Wichtig ist ebenso, einen wissenschaftlich fundierten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Genauigkeit zu finden.